Was kann man an dem - für mich - besten CD-Player (Bild 1) noch verbessern? An diesem Gerät sind nun wirklich mit viel Detailarbeit alle klangrelevanten Bauteile sorgfältig ausgewählt worden. Mit jeder Veränderung bzw. den Tausch gegen vermeindlich bessere Bauteile sverwässert man eventuell nur das Gesamtkonzept. So verwendet der Entwickler Ole Christensen beispielsweise bewusst einen relativ gewöhnlichen OP-Verstärker von Burr Brown anstelle von exotischen und teureren Typen aus dem Militarybereich wie man es manchmal bei anderen High End Geräten findet. Damit lässt sich zwar in keiner Brochure Werbung machen, Christensen hält dies aber für die klanglich bessere Lösung. Wer an seiner Philosophie interessiert ist, kann auf der Webseite Gamut unter FAQs und anderen Artikel mehr erfahren.
Zurück zur Ausgangsfrage: Tiefgreifende Veränderung konnte und wollte ich also nicht vornehmen. Die Idee überhaupt etwas zu ändern entsprang der Tatsache, dass es damals zwei Versionen dieses Players gab. Den CD 1, der mittlerweile in der überarbeiteten MK II Version zu haben ist und der CD 3, der nicht mehr angeboten wird. Neben kleineren Unterschieden an der Analogplatine bestand der offensichtlichste Unterschied in der Spannungsversorgung. Während beim CD 3 ein 30 VA Ringkerntrafo (Bild 2 unten) den gesamten Player versorgt, besitzt der CD 1 zwei dieser Trafos. Einer versorgt das Laufwerk, das Digitalboard und die Steuereinheit samt Display mit Energie, während der zweite auschliesslich für das Analogboard zuständig ist. Die meisten am Markt befindlichen Player kommen zwar schon mit 10 oder 15 VA Netzteilen aus, womit 30 VA schon überdimensioniert wirken, eine eigene Spanungsversorgung für das Analogboard, die unbeeinflusst von Spannungsschwankungen (verursacht durch Regeleingriffe des Laufwerks) arbeiten kann, erschien mir dennoch reizvoll.
Die Umsetzung gestaltete sich überraschend einfach. Alles schien werkseitig schon für dieses Update vorbereitet zu sein. Der Platz für den zweiten Trafo und eine entsprechende Bohrung sind auch beim CD 3 schon vorhanden - beide Geräte teilen sich offensichtlich das gleiche Gehäuse. Im weiteren war es sehr praktisch, dass die vorherige Parallelverkablung von Digital- und Analogboard bereits verlötet war. Für die alleinige Versorgung des Analogboards mit einem Trafo musste demnach nur noch die Löt- und Kontaktstelle mit Schrumpfschlauch isoliert werden (rot, rechts im Bild 3). Den neuen Trafo korrekt an das Digitalboard angeschlossen - fertig! Eine Angelegenheit von wenigen Minuten. So war noch Zeit den Gehäusedeckel grosszügig mit selbstklebenden Bitumenmatten zu bedämpfen. Der Schwerfolienstreifen am Gehäuseboden ist Original-Gamut (Bild 2 und 3).
Die Kosten dieser Massnahmen betragen 1 Prozent (!) des Listenpreises des Gerätes. Die deutlich vorhanden klangverbesserung möchte ich nicht in Prozent ausdrücken, da mir das nicht sachgemäss erscheint. Eine möglichst genaue Beschreibung der Klangverbesserung sowie eine Anleitung zum korrekten Anschluss und Typ des zweiten Trafos werde ich selbstverständlich nachreichen. Aufgrund der Einfachkeit, der geringen Kosten und des Effekts dieser Massnahmen, kann ich diese den (wenigen) CD 3 Besitzern nur wärmstens empfehlen. Bei anderen Playern sind zudem ähnliche Optimierungsmöglichkeiten zu erwarten - so sind die Vorteile zweier getrennter Netzteile nicht unbekannt und auch bei hochwertigen Playern anderer Hersteller zu beobachten.
Eine Bitte in eigener Sache: Hiermit seien alle CD 1 und MK II Besitzer aufgerufen mir möglichst hochaufgelöste Fotos des Innenlebens und insbesondere des Analogboards ihres Players zu schicken. Die Unteschiede - soweit vorhanden - interessieren mich brennend und würden mir weiteres Verbesserungspotenzial aufzeigen.