Im Gegensatz zu einigen begeisterten Hobbyisten, die gut mit Lötkolben oder Hobel
umgehen können, entstand bei mir der Entschluss Lautsprecher und Hifi-Kabel selber zu bauen
eher aus einer Not heraus.
Wer meine Ansichten unter Hifi-Dilemma oder
Highend-Dilemma gelesen hat, weiss dass viele entwicklungsseitige
Lösungen von Fertigprodukten zwar zum gewünschten Ergebnis führen, aber teuer bezahlt werden müssen.
So reifte der Entschluss, die Dinge die ohne große Vorkenntnisse und Geschick einfach zu realisieren sind,
aber entsprechenden Erfolg versprechen und zudem deutlich günstiger zu realisieren sind als vergleichbare
Fertigprodukte, selber zu verwirklichen.
Auf die oben genannten Beispiele von Kabeln und bessere Spannungsversorgung
bezogen kann man diese Frage nahezu uneingeschränkt mit ja beantworten. Hier sind die
Verkaufsmargen ggü. den Herstellungskosten so kundenunfreundlich hoch, dass man bei
entsprechendem eigenen Aufwand zwangsläufig zu deutlichen Einspareffekten kommt.
Was den Selbstbau von Geräten und Lautsprechern angeht, sollte man sich natürlich
zuerst über die klanglichen Eigenschaften des zu erwartenden Endergebnisses informieren.
Falls dies gefällt, spart man sich auf jeden Fall einige Kosten und Aufschläge, die ein
Fertigprodukt verteuern wie z.B. Entwicklungskosten (gerade bei Highend nicht unerheblich),
Fertigung und/oder Schreiner, Importeur, Vertrieb und Einzelhandel.
Ein guter Einstieg für den noch unerfahrenen Selbstbauer ist der "Nachbau" eines bereits
etablierten Selbstbauproduktes. Dies ist z.T. auch in einigen Selbstbauläden oder bei
Bekannten vorführbar. So realisierte Bernd Timmermanns beispielsweise ein konsequenten
Highend-Lautsprecher (Chorda in
HobbyHifi 1/2002) mit den sehr guten Keramikchassis des
deutschen Lieferanten Thiels, der einigen Fertiglautsprechern mit großen Namen sehr ähnelt,
für die man allerdings Summen im deutlich fünfstelligen Bereich berappen muss.
Neben den hohen Herstellungskosten und dem starken Dollar (dieses Argument sollte eigentlich
nicht mehr funktionieren) werden oft die hohen Entwicklungskosten angeführt. Die sollen auch
nicht klein geredet werden - schliesslich gibt es tatsächlich noch Entwickler, die ihre Produkte noch mit dem "Ohr" abstimmen, was Zeit und Prototypen kostet. Der Selbstbauer kann über diese Entwicklungskosten, nach Einsatz von 4,50 EUR für
eine Hobby Hifi mit Aufbauanleitung, allerdings nur lächeln.
Dass Selbstbau zudem noch die volle Gestaltungsfreiheit bezüglich der Optik eines Projektes
lässt, ist sicher ein weiterer Pluspunkt.
Also: Ran an den Hobel...
...oder einen guten Schreiner aufgesucht!