Was soll diese dumme Frage!? Natürlich können wir ausgelesene Nullen und Einsen nicht hören! Ich möchte auf diesen häufig missverstandenen Sachverhalt hinweisen: In Gesprächen mit eher weniger Hifi-Interessierten und in Diskussionsforen verlieren sich Ansichten und Einschätzungen immer wieder darin, dass das fehlerkorrigierte Digitalwort einer Audio-CD (genau wie bei anderen Daten auf CD) bei CD-Spielern aller Preisklassen gleich aussehen sollte. Demnach wäre auch das wiederhergestellte Analogsignal gleich. Alle CD- bzw. Multiformat-Spieler müssten ungefähr gleich gut klingen und Steigerungen in der Wiedergabequalität sind eher bei Verstärker und Lautsprecher zu suchen.
Die erste Annahme, dass das ausgelesene Digitalsignal bei allen Player gleich sein sollte, teile ich im Gegensatz zu vielen Highendern, die gerne den gleichen Aufwand beim Laufwerk eines CD-Players wie bei dem eines Plattenspielers treiben würden, noch. Auch die Annahme, dass das wiederherzustellende Analosignal gleich sein sollte, teile ich. Alerdings sind in diesem Punkt schon Unterschiede zwischen den Spielern auszumachen. Diese bedingen sich durch unterschiedlich Filter und DA-Wandler-Technologien. Entscheidend scheint mir aber, dass auch ein Digitalspieler (DVD-Spieler die digital an Mehrkanalverstärker angeschlossen sind oder reine Laufwerke ausgenommen) letztendlich ein aufbereitetes analoges Signal an den Verstärker liefert. Und hier sind deutliche Unterschiede bzgl. Aufwand und Qualität der Analogsektion auszumachen.
Zur korrekten Einordnung: Das Ausgangssignal eines CD-Spielers ist soweit verstärkt, dass sich damit mühelos (eine Pegelregelung vorausgesetzt) jede Endstufe ansteuern liesse. Das Signal erfährt also ebenso eine Aufbereitung wie dies ein aktiver Vorverstärker tut (passive Vorverstärker stellen lediglich einen Eingangswahlschalter und ein Lautstärkepotentiometer dar und benötigen auch keine Stromversorgung und sind höchst selten anzutreffen). Wenn man nun über die Qualitäten des Gehäuses, der Spannungsversorgung, der Verstärkung, der analogen Ausgänge etc. eines Vorverstärkers berichten würde, stimmten sicher viele zu, dass es hier durchaus qualitative Unterschiede gibt. Zudem scheinen viele bereit zu sein für derartige Geräte sehr viel Geld auszugeben. Nicht anders verhält es sich auch bei der Analogsektion eines CD-Spielers. Neben der Digitaltechnik halte ich insbesondere alle klangrelevanten Punkte - wie beim Vorverstärker benannt - auch bei einem CD-Player für entscheidend. Und aus der Erfahrung kann ich sagen: Hier gibt es klanglich relevante Unterschiede. Und zwar in keinem geringerem Masse als bei jedem anderen Gerät der Hifi-kette auch. Jeder der eine hochwertige Hifianlage besitzt wird dem Recht geben. Ein einfacher Test: Das Quellgerät einer Highend-Kette gegen einen Billigplayer austauschen; und vom noch zuvor erlebten Klangerlebnis bleibt nur noch wenig übrig. Die Kette ist tatsächlich nur so gut wie ihr schwächstes Glied.
Leider verdrängen immer mehr Multiplayer für Video, Audio und alle erdenklichen anderen Formate den klassischen Stereo-CD-Player. Mit den nun zu erwartenden Blue-Ray-Discs wird sich dieser Trend für den Massenmarkt sicher fortsetzen. Prinzipiell ist gegen einen gut gemachten Player dieser Art auch nichts einzuwänden. Eins sollte man allerdings vor dem Kauf bedenken: Aufgrund der zusätzlichen Technik sind diese Geräte entweder entschieden teuerer als ein reiner Stereo-Audio-Spieler oder reichen hinsichtlich ihrer klanglichen Qualitäten bei weitem nicht an ihre Audio-only Artgenossen heran. Ein toll klingender Multiformat-Spieler in der Budget-Klasse ist mir, im Gegensatz zu anderslautenden Fachpresseberichten, noch nicht untergekommen.
Vor diesem Hintergrund möchte ich auf den folgenden Seiten von klanglich empfehlenswerten Spielern unterschiedlicher Preisklassen berichten.