Höreindrücke - Digital
Budget: Philips DVD 963SA und Music Hall cd25.2
Player dieser Preisklasse (ca. 300 bis 800 EUR), die wirklich audiophil klingen, sind leider rar geworden. Preiswerte Modelle der klassischen Hifi-Hersteller wurden aus Renditegründen (fallende Verkaufszahlen) zugunsten gewinnbringenderen und damit auch teureren Serien eingestellt. So wurde dieses Marktsegment mittlerweile nahezu vollständig der Heimkino-Branche überlassen. Dort bringt der geizgeile Preiskampf immer billigere Fernost-Kisten mit kurzlebigen Markennamen hervor, die im Supermarkt zum Preis eines gehobenen Abendessens in Henkelkartons mitgenommen werden können. Das Musikerlebnis bleibt auf der Strecke - s.a. Das Hifi-Dilemma.
Von den einst zahlreichen britischen Budget-Playern sind einzig NAD und Cambridge übriggeblieben. Jüngst sieht dafür immer häufiger Produkte chinesischer Provenienz, die in diese Preiskategorie fallen. Deren deutsche Vertriebe scheinen zudem recht rührig zu sein; so sieht man häufiger Werbeschaltungen und liest tolle Tests. Hier würde ich allerdings zur Vorsicht bzw. gesunden Skepsis raten: Erste Kontakte mit superb getesteten Vincent Playern (teurere Modell wie CD-3 oder CD-6) fielen beispielsweise sehr ernüchternd aus. Trotz immensen technischen Aufwands und guter Verarbeitung (beides deutlich über dem Üblichen in deren Preisklasse), war die musikalische Darbietung gelinde gesagt eher bescheiden. Die Chinesen lernen allerdings schnell und die technischen und kaufmännischen Voraussetzung lassen optimistisch in die Zukunft blicken. Es steht zu erwarten, dass hier bald nicht nur technisch aufwändige Mark und Levinson Klone und Retro-Röhrengeräte entstehen werden, sondern bald auch anhörbare Produkte feilgeboten werden.
Philips DVD 963SA
Stand Juni 2006:
Hier möchte ich von einem echten Insider Tipp schreiben, der eigentlich gar keiner mehr ist: Der Philips Multiplayer DVD 963SA (Bilder unten).
"Ein Insider Tipp, da hier - unerwarteter Weise und unabhängig von der DVD-Video- und SACD-Fähigkeit - eine CD-Wiedergabequalität geboten wird, die weit über das Preisklassenübliche hinausreicht. Und das gilt auch für den Vergleich mit reinen CD-Playern. Und wiederrum kein echter Insider-Tipp, da dieser Player auch von der Fachpresse wahrgenommen und sehr gut hinsichtlich seiner klanglichen Eigeschaften bewertet wurde. Das Hauptaugenmerk legten die AV-Zeitschriften selbstverständlich auf die Bildqualität und so fand nie - insbesondere im Bezug auf Audio-Only-Player - eine korrekte Klangeinstufung statt. Diese hätte bei unabhängiger Einstufung das Markenhierarchie-Gefüge der Bestenlisten durcheinander wirbeln müssen. Aber ein Video-Spieler, und dann so ein profanes Produkt wie ein Philips, durfte natürlich echte Highend-Produkte nicht in Bedrängnis bringen. Im weiteren ist das Modell leider ausgelaufen und auch Philips hat das Feld audiophiler Produkte verlassen und bietet nur noch Billigplayer und Recorder an. Für all jene, die evtl. mit einem günstig zu erstehenden Gebrauchtplayer und/oder einer der zahlreichen verfügbaren Tuningmassnahmen für dieses Modell liebäugeln, werde ich hier einen Hörbericht (auch im Vergleich zu grossen Markennamen) nachreichen und Tipps für Tuning-Massnahmen geben."
Mai 2007:
Ok, es war versprochen, deshalb folgend ein kurzer Quercheck zu meinem "Referenz-Player" dem Gamut CD3. Dass der Philips besser klingt als gleichteure CD-Spieler (in Foren wird immer wieder von erstaunlichen Erfahrungen im Vergleich mit NAD und Cambridge Audio berichtet) setze ich als bekannt voraus. Mittlerweile (das Gerät ist nur noch gebraucht erhältlich; dafür aber zu Spott-Konditionen) hat der Philips als reiner CD-Player (!) mit dem weiter unten beschriebenen Music Hall endlich einen "Nachfolger" unter den hochwertigen Bezahlgeräten erhalten. Was der Music Hall an Verarbeitungsqualität und voraussichtlicher Langlebigkeit voraus hat, macht der Philips mit SACD- und DVD-Fähigkeit wieder wett - letztlich eine Angelegenheit des angedachten Verwendungszwecks. Kanglich sind beide Geräte auch durchaus unterschiedlich, wie nachfolgend zu lesen steht...
Höreindrücke
Da mir der Philips DVD 963SA auch nach Jahren noch als treuer (DVD-) Player in meiner Kette dient, fällt mir eine klangliche Einschätzung verhältnismässig leicht. Wirklich bemerkenswert empfinde ich nach wie vor die sog. audiophile Abstimmung des Gerätes. Was die meisten Kunden, die das Gerät wg. des (damals) guten Bildes, des Progressive Scans, der MP3-Fähigkeit etc. gekauft haben, wahrscheinlich kaum zu schätzen wissen, wird an einer hochwertigen High End Kette deutlich: Das kleine Multiplayerchen spielt richtig ausgewogen, tonal neutral und schön fein aufgelöst - und hat damit eine ganz andere charakterliche Ausprägung als der unten beschriebene "Grobdynamiker" Music Hall cd25.2.
Höreindrücke mit der Manger Test-CD:
Track 11 - Isn´t She Lovely: Die audiophil eingespielte Minimalversion von Livingston Taylor zeigt schon, dass bei Philips wohl tatsächlich auch eine Entwicklergruppe für die klangliche Abstimmung (nicht nur nach Messwerten) verantwortlich zeichnete. Auflösung, räumlicher Eindruck, Natürlichkeit der Klangfarben und sogar die viel beschworene Wärme bei audiophilen oder sog. "analog" klingenden Playern hat der Philips drauf. In einem Blindtest könnte man ihn gar für einen fein angestimmten CD-Player der 1.000 EUR Klasse halten.
Track 15 - Jazz Variants: Dieser Titel von The O-Zone Percussion Group eignet sich hervorragend unbedarfte Kunden auch von einer tonal schwächeren aber krawallig abstimmten Anlage zu überzeugen; so birst der Titel von dynamischen Sprüngen und explosiven Drumeinlagen. Wer genau hinhört - und entsprechende Gerätschaften besitzt - wird aber auch die genauen räumlichen Abmessungen und den Aufnahmeraum, sowie feinste mikrodynamische Strukturen entdecken können. Der Philips zeigt beides exemplarisch - Respekt.
Höreindrücke mit CD-SACD Twenty Something von Jamie Cullum:
Bei diesen Hybrid-Scheiben ist man sich nie so ganz sicher, ob die SACD-Spur wirklich besser klingt, oder einem nur zwei unterschiedliche Abmischungen untergeschoben worden sind, um das Format zu protegieren. Nun am Markt hat es Sony und Philips nichts genutzt, aber für Besitzer des Philips lohnt sich in jedem Fall die SACD Variante. Die klingt um so vieles besser als normale CDs, dass man an die Vorteile des Formats sofort glauben mag. Der 963SA klingt so auf jedenfall noch einmal zwei Klassen besser und lässt auch viel teurere CD-Player hinter sich. Die Dynamik legt noch einmal eine Schippe drauf, der Raum wird grösser und luftiger um die Instrumente, das Ausschwingen länger und die Klangfarben opulenter. Spätestens jetzt werden mir die vielen begeisterten Tuning-Artikel aus US klar, in denen mit viel Geld und Aufwand der 963SA gepimpt wurde, um aus ihm einen Reference-Killer zu machen - durchaus glaubwürdig.
Bevor ich nun auch zu einem Höhenflug ansetze wollen wir den kleinen Multiplayer mal wieder "runterholen": Der Gamut CD3 darf von der Leine. Bei CD-Kost zeigt sich auch schnell, dass der Gamut doch in einer anderen Liga spielt; so klingt er aus meiner Sicht allerdings auch besser als viele andere x-1.000 EUR Player. Keine Chance also für den Philips. Bei SACD (Philips) gegen CD-Spur (Gamut) wird die Sache allerdings schon interessanter.
Zwar bleibt auch hier der Klassenunterschied mühelos nachvollziehbar; so tönt es mit dem Gamut (trotz datenreduzierter Kost) immer noch erwachsener, grösser, dynamischer und sogar die Klangfarben erscheinen natürlicher und nuancenreicher. Und hinsichtlicher seiner besonderen Lebendigkeit bleibt der Gamut ohnehin klassenunabhängig der Primus... Aber! Was der Philips nun an Feininformationen und Mikrodynamik aus den Daten kitzelt ist schon phänomenal. Bei der "Beobachtung" eines gestrichenen Besens habe ich mir bespielsweise schon ein "Patt" zwischen den ungleichen Spielern notiert.
Kann man den Philips empfehlen?
Licht
Allein von der Klangqualität her, kann man diese Frage uneingeschränkt mit "Ja" beantworten. Nur wer wenige oder keine SACD besitzt und eher auf eine energischere Gangart aus ist, sollte noch den unten beschrieben Music Hall in Betracht ziehen.
Tuning-Willige finden zudem gerade auf englischsprachigen Seiten etliche Modifikationen (das Übliche von besserer Spannungsversorgung, über bedämpftes Gehäuse bis hin zu entrümpelter Ausgangsstufe, Filter, blauen LED´s, exotische Caps etc.) zum spielen und aufbohren.
Hochwertiger DVD- und MP3-CD-Player inklusive.
Spottpreis als 2nd Hand.
Schatten
Mechanik und Qualitätsanmutung eher auf Billigniveau.
Laufwerk wird sehr heiss - im Netz liest man auch schon einmal von Ausfällen.
Multiplayer-typisch (?) oft lange Einlesezeiten und Layer-Wechselzeiten.
Kann je nach Justage der Leseeinheit laut Berichten auch schon einmal zickig gegenüber gebrannten DVD´s, MP3-CD´s und bei Hybrid-SACD´s sein.
Nachlese: Vergleich mit Marantz Stereo SACD
Obiger reiner Stereo-SACD-Spieler (Model X-Tausend-X) ist wahrscheinlich aufgrund entsprechender Vertriebsarbeit und Händlerpräsenz deutlich mehr Lesern ein Begriff als mein Gamut. Bei einem Münchner Händler konnte ich diesen Player im Verlgleich zum Philips 963SA an einer typischen Vertriebs-Referenzkette hören: Aktuelle Marantz "Premium" Vor- und Mono-Endstufen Kombination an einem Paar B&W 802D. Gemäss aktueller Vertriebs-Händler-Fachpresse-Sicht also eine durchaus veritable Kette (die ich trotz des Gegenwertes eines Sportwagens nie gegen meine eigene Anlage eintauschen würde), die zumindest sehr breitbandig und gut aufgelöst spielt. Lästereien über hohe Preise und mässige klangliche Freuden erspare ich mir ausnahmsweise an dieser Stelle.
Hinsichtlich der Einschätzung meines hoch eingeschätzen Philips Spielers kann man an dieser Kette sagen, dass sich dieser auch gegen den teureren reinen Audiospieler sehr gut macht (beide mit SACD gehört). Zugegebenermassen klingt der Marantz tatsächlich gerinfügig feiner aufgelöst und kann die Klangbühne noch ein wenig weiter aufspannen; die Unterschiede sind allerdings auch an dieser Kette eher marginal und letztlich vernachlässigbar gegenüber dem Erlebten im Vergleich zum Gamut-Spieler - was allerdings eher wieder etwas über dessen aussergewöhnliche Performance sagt.
Abschliessend kann man den Playern ein vergleichbares Niveau bei geringfügig anderer tonaler Ausrichtung attestieren. Der Marantz spielt betont fein und ein wenig auf der warmen Seite, der Philips ein wenig "gröber", dafür aber tendenziell etwas heller und spritziger.
Music Hall cd25.2
Der Schotte Roy Hall importiert diverse britische Marken in die USA. Unter dem Label Music Hall Audio bietet er in China produzierte Ware zu vergleichsweise günstigen Konditionen an. Soviel vorab: Wie unter High End 2006 - Music Hall schon zu lesen war, bietet er aus meiner Sicht nicht nur einen weiteres China Label an, dass zwar mit Elektronik klotzt, klanglich aber zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen kommt; sondern lässt (im besprochenen Fall) einen Player auf Basis eines bauähnlichen Shanling produzieren, der es in allen klangrelevanten Punkten wirklich in sich hat:
Da man auf der "Hersteller"-Webseite oder der des deutschen Vertriebs Phonar genaue technischen Daten erfahren kann; hier aus meiner Sicht nur die wichtigsten: Überdimensionierte Spannungsversorgung mit Ringkern-Trafo; 12er Laufwerk von Philips; Burr-Brown PCM 1738 24 Bit, 192 kHz DAC; sog. audiophile OPA´s ud ein sauberes Clocking. Das ganze ist in ein sauber verarbeitetes Gehäuse mit einer dicken Alufrontplatte verpackt.
Die Ingredentien gereichen so manchen 1000+ EUR-Player zur Ehre. Wenn das Gerät aus Europa oder US käme hätte die UVP wohl auch noch eine zusätzliche "1" vorm Preisschild; unter klangvollerem Namen firmierend gern auch noch deutlich mehr. In Deutschland sieht man ihn meist zum Kurs von nicht mehr als 550 EUR - das ist neuerdings eine echte Kampfansage.
Erste schnelle Klangvergleiche mit den bisherigen "Platzhirschen" dieser Preisklasse, wie NAD, Cambridge und ehemals auch Creek, zeigten auch klar: Mit seiner dynamischen und druckvollen Spielweise und der grossen Darstellung des Klanggeschehens will der Music Hall sich auch lieber mit einer deutlich höheren aber technisch vergleichbaren Klasse von Geräten anlegen. Aus Mangel an Vergleichsgeräten in dieser Klasse (z.B. Arcam, Naim, Audio Analogue, Trigon, Marantz etc.) setzten wir dem kleinen Music Hall unfairerweise gleich meinen leicht modifizierten Gamut CD3 vor bzw. auf (s.a. Bild unten).
Abhörkette
Dieses Mal wurden die Höreindrücke nicht über einen längeren Zeitraum an der heimischen Kette gewonnen, sondern an einem Nachmittag bei meinem Lieblingshändler Der Gute Ton (s. Bilder unten) in München. Praktischerweise gleicht die Referenzkette nahezu meiner eigenen. Zudem waren die Lautsprecher auch keine Unbekannten - wie auch unter Gamut Lautsprecher nachzulesen ist. Für einen Klangcheck beim Händler also optimale Vorraussetzungen.
Die Kette im Einzelnen:
CD-Spieler: Music Hall cd25.2 und Gamut CD3
Vorverstärker: Gamut C2R
Endstufe: Gamut D200
Lautsprecher: Gamut L5 und Phonar Credo S100
Höreindrücke
Aus Zeitgründen spielte Musik vorwiegend von der Stereoplay CD 06/2006 "Der definitive Anlagentest" - ist das Blatt auch mal für was gut...
Schnell war klar: Schnelle Vergleiche mit den oben erwähnten Playern aus der 1000+ EUR-Klasse hätten diese schnell in die Bredouille gebracht. Nicht dass der Music Hall alles besser könnte als die genannten Player; mit seiner burschikosen und druckvollen Spielweise hätte er den ein oder anderen aber einfach "überrumpelt", ob dieser nun oben herum nun doch noch etwas feiner klinge oder nicht. Insofern war die Wahl, den Music Hall gegenüber dem Gamut einzuschätzen genau richtig; der ist nämlich Meister wenn es um eine grosse und lebendige Abbildung geht. Aber der Reihe nach - hier die "Tasting-Notes":
Music Hall cd25.2
Track 35 - Light My Fire: Die Gitarre kommt mit tiefen und druckvollem Bass.
Track 36 - Roxanne: Auch gross und dynamisch; für meinen Geschmack müssten die Stimmen der Flying Pickets allerdings mehr Volumen und "Brust" haben. Hier empfinde ich die Wiedergabe ein wenig gepresst und eingeschnürt. Zudem könnte die Auflösung noch etwas feiner sein.
Track 37 - Beethoven Klaviersonate Nr. 21: Die räumliche Staffelung könnte noch etwas deutlicher ausfallen. Mikrodynamische Feinheiten des Klavierspiels gehen ein wenig unter.
Track 38 - Mahler Symphonie Nr. 5: Der Bass ist gut konturiert. Auch hier vermisse ich ein wenig die räumliche Staffelung. Mikro- und Makrodynamik wirkt ein wenig limitiert.
Track 39 - Chanting: Sehr energiereicher Hochton, allerdings nicht ganz so klar und luftig wie in der Top-Liga. Die Wiedergabe des Saxophons liess nichts vermissen; der Bass kam wie immer sehr tief und sauber.
Track 40 - Biscaya Beach: Das elektronische Stück gefällt dem Music Hall; trocken, schnell und mit einem unverschämt tiefen und sauberen Bass für seine Preisklasse empfiehlt er sich zum Party-Macher.
Gamut CD3
Track 40 - Biscaya Beach: Ok, es geht noch etwas tiefer, aber vom "Druck" scheint der kleine Music Hall schon wie ein ganz Grosser zu spielen. Der Gamut bietet hier einfach - klassenentsprechend - ein Mehr an Auflösung, was vor hier vor allem in einem differenzierteren Hochton auffällt.
Track 39 - Chanting: Ein klarer abgebildetes Vibraphon, das zudem länger ausschwingen darf, zeugen hier vom Abstand zur Budget-Klasse des Music Halls. Zudem hat der Tiefton noch mehr Authenzität, das Saxophon spielt luftiger und ist klarer im Raum positioniert.
Track 38 - Mahler Symphonie Nr. 5: Waren die Klangunterschiede bei den vorangegangenen Stücken in Anbetracht des nicht ganz unerheblichen Preisunterschiedes erschreckend gering, treten die Unterschiede hier doch sehr deutlich zu Tage: Die körperhafte und scheinbar greifbar im Raum stehende Posaune, die deutlich bessere Raumauflösung, die bessere Makrodynamik, aber vor allem die superbe Mikrodynamik, die ganz natürlich und flüssig den kleinsten Verästelungen der Musik folgt, zeugen von dem sehr hohen Niveau dieses Ausnahmespielers. Dass der Music Hall hier mit seinen 550 EUR nicht herankommt und wahrscheinlich auch nicht der Best-Buy für Klassikhörer ist, tut der hohen Gesamtperformance allerdings keinen Abbruch.
Track 37 - Beethoven Klaviersonate Nr. 21: Auch hier spielt nun alles authentischer, luftiger, besser abgebildet und nachvollziehbarer. Toll: Das Anschlagen und Ausklingen der Saiten.
Track 36 - Roxanne: Ein weiteres Highlight mit dem Gamut. Wie körperhaft und greifbar die Stimmen in den Raum gestellt werden; die Luft und das Volumen, was ihnen der Gamut einhaucht - ja, deswegen hatte ich mir diesen Player gekauft...
Track 35 - Light My Fire: Auch hier das gleiche Bild: Einfach mehr Auflösung, Luft und Raum.
Warum den Music Hall empfehlen?
Beim Lesen des Relativ-Vergleichs mit dem ca. 6-fach teureren Gamut-CD-Spieler (ohnehin nicht mehr lieferbar) könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Music Hall cd25.2 doch gar nicht so toll ist. Und ja, wer deutlich mehr Geld für einen CD-Player ausgeben kann oder will; und all jene die eine zurückgelehntere und wärmere Wiedergabe mit abgerunderteren Hochton vorziehen, sollten noch andere Player wie beispielsweise Rega, Arcam oder Naims in Betracht ziehen. Alle anderen werden auch für den doppelten bis dreifachen Kurs des Music Halls kaum etwas Besseres finden.
In seiner Preisklasse ist er schlicht konkurrenzlos.
Nachtrag
Es soll ja - dank anhaltenden Heimkino-Wahn (s.a. Das Hifi-Dilemma) - geneigte Käufer geben, die durchaus bereit sind höhere Summen für ein vermeintlich besser klingendes Multi-Laufwerk auszugeben. Mein Tipp: Geld sparen und in Stellfläche investieren. Sprich: Anstatt dem vermeindlich auch audiophilen japanischen Multi-DVD-Player zum vierstelligen Kurs zu investieren, einen aktuellen Billig-DVD-Player und den Music Hall kaufen. Das mag zwar unschön aussehen (und die Dame des Hauses muss ebenfalls überzeugt werden, warum man den zwei von den Kisten braucht), hat aber zwei entscheidende Vorteile:
Der Music Hall klingt bei Musik besser als alle auch vielfach teureren Multi-Player.
Durch sich schnell verändernde Video-Formate (beim Schreiben dieser Zeilen steht gerade Blue-ray und HD-DVD ins Haus) werden selbst teuerste Multiplayer schnell zu Elektroschrott - oder hütet noch jemand seinen 386er PC, weil der damals mal so teuer war? Bei Video-Playern Highend-Beträge auszugeben lohnt sich meines Erachtens maximal für Bild-Fetischisten (und für die ist diese Homepage nicht gedacht); ein vernünftiger CD-Player darf aber als längerfristige Anschaffung gelten.
Ein Bekannter der obiger Empfehlung nachkam, berichtete exakt dieses: "Vom Musikgenuss her, ist die Wiedergabe über den Music Hall unvergleichbar mit der des vermeindlich hochwertigen DVD-Panzerschrank-Japaners. Und dabei hatte der doch so tolle Tests und so viele Klangpunkte..."