...und die hatte er auch nötig. Das zeigen bereits ein paar Vor-Nachher-Messungen bezüglich des Pimp von Tonfeile.
All jenen, die nach einem derart blasphemischen Opener für den Bericht an der eigentlich unmöglichen Verbesserung eines der meist gehypten kleinen Heim-Hifi-Lautsprecher der jüngeren Zeit, noch die Unerschrockenheit (oder abgebrühte Offenheit) aufbringen können, wünschen ich viel Spaß und interessante Erkenntnisse beim Weiterlesen.
Über die Zeit vom Mitverfolgen des Tonfeile Pimps der KEF LS50 bis hin zum Schreiben dieser Zeilen, sind mir viele mehr oder minder passende Einleitungen zu diesem kleinen Lautsprecher Tuning eingefallen. Die hätten davon gehandelt, dass es ein vergleichsweise grosser Lautsprecherhersteller noch nicht einmal zu einem Jubiläumsondermodell schafft eine fehlerfreie akustische Abstimmung zu erstellen, oder dies wahrscheinlich gar nicht vorhatte.
Oder davon, dass der sehr abgenutzte Begriff des Studiomonitors, oder das Herbei-Beschwören der traditionellen L5/3 Monitor-Tugenden (ist eine alte L5/3 aus heutiger Sicht überhaupt ein guter Lautsprecher?), die auf unbestechliche Tonalität und Fehlerfreiheit hinweisen sollen... ...letztendlich auch von der LS50 nicht eingelöst wird.
Oder davon, dass quasi ausnahmslos alle Gazetten weltweit (unabhängig voneinander - schreibt ja schliesslich niemand voneinander ab) die von der Presseabteilung KEF verkündeten Qualitäten bestätigen oder maximal um das euphorischste Rühmen wetteifern.
Oder davon, dass in bester vorhersehbarer Weise Händler allerortens die Gunst der massiven Öffentlichkeitsarbeit für gute Verkäufe nutzen; und sich letztendlich so auch der kommerzielle Erfolg des Lautsprechers einstellt.
Aber das will ja keiner lesen und wäre auch nur ein weiteres Beispiel für die bekannten Mechanismen des Hifi- oder Highend-Dilemmas.
Daher folgt hier nun ein möglichst nüchterner Bericht über einen nicht restlos zufriedenen LS50 Käufer, der sich an den Lautsprecher-Entwickler Rainer Feile (alias Tonfeile) wendete, und nach einer eigentlich nur kleineren Anpassung nun eines deutlich neutraleren und damit auch musikalisch involvierenderen Lautsprechers erfreut:
Dem KEF LS50 Tonfeile Pimp.
Bild 1: Schick ist sie ja schon - mit ihrem güldenen Koax in der elegant geschwungenen Kunststoffront.
Bild 2: Für erste Testzwecke wurde die neue Weiche über den Bassreflexkanal angeschlossen - keine Angst: das ist noch nicht der Pimp und generell auch so nicht zu empfehlen.
Bild 3: Ja, man ist mächtig stolz im Hause KEF auf das Modell - Bedruckung auf der Rückseite.
Ab dieser Stelle des ersten Kapitels erfolgt hiermit schon der Hinweis auf die zukünftige Fortsetzung nach Abschluss der High End Messe 2016.
Die folgenden Kapitel-Rümpfe und Fotos und Messungen dienen aber schon einmal als Appetizer auf das was hier noch folgt...
Bild 1: Der eigens im Haus entwickelte Koax ist auch das Herzstück der grossen Topmodellen Blade und Blade 2.
Bild 2: Konstruktiv macht der Koax Einiges her: Im Bild sind der stabile, grosszügig hinterlüftete Korb, der üppige Antriebsmagnet und die Prägung des Konus von hinten zu erkennen.
Bild 3: Sowohl die äussere Gummisicke, als auch die Prägung des Tiefmitteltöners und der raumgreifende Diffusor samt kleinem Hornvorsatz künden in ihrer Formgebung von dem hohen entwicklerischen Anspruch, die Eigenschaften des Chassis an bestimmte Zielvorgaben anzupassen.