Dass die Tischlerei Theisges & Mohlitz aus Grevenbroich seit Jahren hochwertige Lautsprechergehäuse in perfektem Finish herstellt ist bekannt. Dass sie aber auch highendige Lautsprecher entwickeln war mir neu - zumal hierüber auch nichts auf der Internetpräsenz zu finden ist. Das verwundert, so müssen sich die Kreationen doch wirklich nicht verstecken.
Bild 1: Die NoName 2010 (aussen) und die Fusion 2009 (innen) wurden aktiv über DSPs entzerrt angetrieben. Die Elektronik vesteckte sich im Lowboard (Mitte).
Bild 2 und 3: Der grosse 4-Wege-Lautsprecher NoName 2010 mit modular aufgebauten Gehäuse und mit Nextel beschichteter Schallwand - bei Schummerbeleuchtung eine fotografische Herausforderung.
Die wuchtige NoName 2010; mit ihrem 30er Tieftöner, den hervorragenden 20er und 13er Tiefmitteltönern aus der Excel-Serie von Seas, sowie einem grossem Folienhochtöner (sieht mir ganz nach einem Expolinear RT-7 pro aus), versprach eine Top-Performance. Wenngleich der sehr kleine Hörraum für einen derart potenten Lautsprecher sicher nicht der richtige Abhörort war. So konnte ich es gerade noch verschmerzen aus zeitlichen Gründen lediglich die Fusion 2009 zu hören.
Auch die Fusion 2009 ist, mit ihren Magnesium Chassis (ebenfalls Seas Excel) und der Thiel Keramik-Hochtonkalotte, hochwertig bestückt. Obwohl ich persönlich die gutmütigeren mit Nextel beschichteten Papiermembranen (NoName 2010) den zickigeren Hartmembranen vorziehen würde. Meine generellen Vorbehalte gegenüber diesen Chassis verflogen mit den ersten Takten Musik recht schnell. So kann man die Fusion 2009 auf jedenfall zu den geglückten, weil richtig beschalteten, Lautsprechern zählen. Offenbar haben die Herren von Theisges & Mohlitz die Möglichkeiten der sehr steilflankigen Filterung mit DSPs im Aktivbetrieb richtig genutzt. So vermeiden sie die, bei passiver Filterung kaum zu unterdrückenden, heftigen Membranresonanzen, die vielen am Markt befindlichen Fertiglautsprechern mit diesen Chassis einen harten und unnatürlichen Sound verleihen. Obgleich dieser nicht von wenigen (Fachjournalisten) als besonders hoch auflösend gelobt wird.
Nicht so bei der Fusion 2009. Sie spielte jede Art von akustischer Musik tonal korrekt und ohne jegliche Härte. Auf der anderen Seite glänzte sie zudem mit einem besonders luftigen und hoch auflösenden Klangbild, das viele Lautsprecher mit diesen Chassis auszeichnet. Bei dem ein oderen anderen Stück hätte ich mir zwar einen etwas kräftigeren Grundton gewünscht - das liesse sich über die Aktivfilterung aber quasi via Mausklick einstellen.
Merke: Die Lautsprecher von Theisges & Mohlitz sehen nicht nur ausgesprochen gut aus - sie klingen auch so. In Anbetracht dessen ist der Titel "Tischlerei" wirklich sehr bescheiden.