Das Lautsprecherkabel ist - auch bei einer vergleichsweise kurzen Länge von den typischen 3 Metern - die grösste Verluststrecke inder Hifikette. NF-Kabel sind meist kurz und übertragen nur kleine Signale. Die Kabelstrecken in Geräten und Lautsprechern sind noch kürzer und daher unbedeutender. Das ist auch gut so, denn so mancher High End Gläubige wird erschrecken welch simple Strippen in seinen chromblitzenden Testsiegern verlötet sind. Zurück zu den Lautsprecherkabeln: Lange Leitungsstrecken und hohe Ströme lassen hier grössere (Klang-)Unterschiede erwarten als bei NF-Kabeln. Und genau das haben meine Hörerfahrungen auch gezeigt. Bei einer hochwertigen Verstärker-Lautsprecher-Kombination kann ich nur möglichst kurze Strecken und das Probehören von verschiedenen Kabeln empfehlen. Von "Verschlimmbesserungen" mit besonders induktiven oder kapazitiven Kabeln halte ich allerdings nichts. So werde ich versuchen nur tonal "neutrale" Kabel zu behandleln. Dies wird mir auch so mancher Verstärker danken, der nicht zur eigenlichen Lautsprecher-Last unnötig drangsaliert wird.
Höreindrücke - Zubehör
Lautsprecherkabel
Black & White LS 800, 1202 und 1602
Markentechnisch wird es ein wenig eintönig: Ich werde vorerst ausschliesslich Kabel des Labels Black & White von Monitor - Das Hifi Kabel hinsichtlich meiner Höreindrücke beschreiben. Dass hat - neben der fehlenden Zeit (und Lust) zig Kabel im Vergleich zu hören auch einen triftigen Grund: Die meisten Kabel kommen aus den gleichen Fabriken der grossen Kabelhersteller. Wer schon einmal eine Verseilungsanlage gesehen hat, wird wissen, dass so etwas nicht in jedem Highend Familienbetrieb in der Garage steht. Trotzdem bieten fast alle Hifihersteller ihre "eigenen" Kabel an. Wie kann das sein? Man wird uns antworten: Da habe man lange geforscht. Viel Feintuning betrieben. Immer wieder lange Hörsitzungen gemacht, um dann in winzigen Chargen unter strengsten Vorgaben dem Kabelproduzenten das aufwendigste Kabel, was dieser je fertigen durfte abzuringen.
Nun, das mit den kleinen Chargen und Mindestabnahmemengen dürfte richtig sein. Normalerweise in einer Aufrüstung etliche Kilometerrollen fertigend, ist es für einen Kabelhersteller wenig attraktiv für einen audiophilen Zauberer eine kleine Trommel einer unüblichen Verseilung zu fertigen. Der dann zu entrichtende Einkaufspreis pro laufendem Meter dürfte dann trotzdem im krassen Gegensatz zu dem stehen, was teilweise von uns Kunden verlangt wird. Was den Entwicklungsaufwand angeht, sollte man "die Kirche im Dorf lassen". Sensationelle konzeptionelle (und sinnvolle) Unterschiede muss man meist lange suchen und oft unterscheiden sich lediglich die Markennamen des Aufdrucks auf dem Kunststoffmantel.
Die Kabel von In-Akustik (Monitor - Das Hifi Kabel) sind mir deshalb schon sympathisch, da hier ein Kabelspezialist mit eigener Entwicklung (und meines Wissens auch eigener Produktion) am Werk ist und seine Produkte zu sehr moderaten Konditionen anbietet. Lediglich die Referenzserie unter dem Label Black & White sprengt den Preisrahmen. Diese gehören klanglich allerdings auch zu den besten Kabeln die ich kenne und rechtfertigen (teilweise) ihre hohen Preise mit einem sehr aufwenigen (und technisch nachvollziehbarem) Aufbau (s.a. Bild 3) und einer aufwendigen Konfektionierung. Wie aufwendig diese letztendlich sein sollte, habe ich selber durchleiden dürfen.
LS 800 - Bild 1 und 2
LS 1202 - Bild 2 und 3
Bild 1: 2,5 m LS 800
Bild 2: LS 800 und LS1202 im Vergleich
Das heute nicht mehr erhältiche LS 1202 wurde durch das LS 1302 mit prinzipiell gleichem Aufbau ersetzt. Einziger Unterschied ist der äussere Mantel, der nicht mehr aus einem durchsichtigen Kunstoff, sondern aus dem von In-Akustik "PE-Network Jacket" getauften Kunstoffnetz besteht. In dieser Beziehung gleicht es nun dem Topmodell der Reference-Serie dem LS 1602, das ich ebenfalls ausprobiert habe.
Vom LS 800 gibt es (leider) keinen direkten Nachfolger. Vom Aufbau her ähnelt das kleinste Kabel der Reference-Serie, das LS 502 noch am ehesten dem alten LS800. Allerdings besitzt das LS 800 noch nicht die in der Reference-Serie eingesetzten Einzeldrähte (CC-309 Leiter), sondern gewöhnlichere feinere Kupferlitzen wie heute beispielsweise beim "Cu" aus der Exzellenz-Serie.
Bild 1: LS 800 im Schnitt - man kann gut die feinen Einzellitzen erkennen.
Bild 2: LS 1202 im Schnitt - Solidcore Leiter um einen Hohlkern. Radial wechseln sich jeweils 3 Hin- mit 3 Rückleitern ab.
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LS 1602
Bild: LS 1602 Sand gefüllten Hohlkern. Im Hintergrund das LS1202.
.."PE-Network Jacket" - Geflecht aus Polyäthylen Monofilen...
Klang Projekt
Klang-Projekt - Manuel Löffler und seine Kabel...
...trotz DIY kann man diese nicht hoch genug einschätzen.
Höreindrücke
...werden nachgereicht.
Weiterführende Links
Ein Muss für Kabelklang-Interessierte ist sicher der Genesis-Report von QED, der sich versucht dem Thema rein wissenschaftlich zu nähern. Ebenfalls unter fl-electronic nachlesbar.