Frank Landmesser
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Lautsprecher- und NF-Kabel von Klang-Manufaktur

Hörbericht November 2009

Bekanntermassen halte ich die Bedeutung, die manche Zeitschriften und Händler den Hifi-Verbindern andichten für masslos übertrieben. Aussagen, dass manche namenhafte Verbinder einen "Klanggewinn" von etlichen Punkten oder Prozent in der Hifi-Kette, oder ihnen mit ihrem Klangzugewinn Komponentenstatus zukommt, halte ich für stark überzogen. Ein solcher Effekt würde sich lediglich einstellen, wenn das zuvor eingesetzte Kabel untauglich gewesen wäre. Sprich: Signifikante Verluste bei der Signalübertragung verursacht hätte. Bei korrodierten Steckern oder untauglichem oder zum grossen Teil bereits gebrochenen Leitermaterial mag dies der Fall sein. Aber so etwas steckt sich der Hifi-Fan ohnehin nicht zwischen seine geliebten Gerätschaften. Obige Aussagen liegen wohl eher in manch abenteuerlichen Gewinnmargen, die Handel und sog. Hersteller für die konfektionierte und gelabelte Meterware verlangen, begründet. Diese übersteigen den "Effekt" von Hifi-Komponenten in der Tat meist deutlich.

Davon ausgehend, dass ein tauglicher Hifi-Verbinder aus einem geeigneten Leiter (meist reinem Kupfer), einem guten Isolator (diverse Kunststoffe) und einem festsitzenden und korrosionsbeständigen Stecker besteht; erzeugt er keinen "Klanggewinn", sondern sorgt bei der Signalübertragung einfach für möglichst kleine Verluste.

Bevor man also seine Kette mit besonders warmen oder hochauflösenden Kabeln verschlimmbessert, sollte man meiner Meinung eher das Übel für derartige Verfärbung an der Wurzel packen. Mein Tipp: Eher mal die Raumakustik optimieren oder den Tausch auf ein besseres Gerät/Lautsprecher in Erwägung ziehen, bevor in sündteure Edelstrippen investiert wird. Diese zeichnen sich meist ohnehin nur durch den Markenlabel und den tollen Testbericht aus, bestehen aber meist doch nur aus industrieller Meterware. Zu moderaten Kursen gibt es so etwas beispielsweise bei Funk Tonstudiotechnik.

Aufgrund obiger Überlegungen heraus; der Tatsache, dass sich diese auch nach etlichen Tests unterschiedlicher Kabelmarken zu einer bleibenden Erkenntnis manifestierte, und dass ich mit meinen selber konfektionierten Silberflachbandkabel nach Allen Wright sehr zufrieden bin; erübrigten sich bisher alle weiteren Berichte zum Thema Hifikabeln. Letzteres Kabel hat tatsächlich aufgrund seines Aufbaus geringfügige Vorteile gegenüber Standardkabeln - Stichwort "Skineffekt" aufgrund des Flachband-Aufbaus und Silber als besseren Leiter gegenüber Kupfer - aber neue Klangwelten tun sich hier auch nicht auf.

So! Diese, hoffentlich nicht allzu quälend lange Einleitung war nötig, um die Relevanz - ja, Notwendigkeit - dieses Berichts deutlich zu machen. Da stellt sich mir ein echter Newcomer am nicht eben eintönigen Hifi-Kabelmarkt vor und schafft es tatsächlich in neue Klangsphären - pardon: in deutlich weniger Verluste - aufzusteigen. Der gegenüber meinen bisherigen Verbindern einsetzende Klanggewinn bzw. Minderverlust ist derart eklatant, dass ich die Kenntnis hierüber unbedingt mit der interessierten Hifi-Gemeinde teilen möchte.

Hiermit also ein "ordentlicher" Hörbericht in gewohnter Form:

Vorgeschichte

Hinter der noch neuen Marke Klang Manufaktur steckt ein mir gut bekannter Hifi-Begeisteter und Autodidakt Manuel Löffler. Mit Hifi-Kabeln beschäftigte er sich bereits lange bevor er sich entschloss mit einem OEM-Produkt unter eigenem Label auf den Markt zu gehen. So unterstützte er mich nicht nur mit wertvollen Tipps aus seinem breiten Erfahrungsfundus bei meinen DIY-Silberflachbandkabeln, sondern lieh mir seit 2005 immer wieder eigene Kabelkreationen zum Klangcheck in meiner Hifi-Kette aus. Dass seine Reinsilber-Flachband-Kreationen äusserst wenige Verluste dem Signal entgegenstellen, ist mir aus eigener Hörerfahrung also schon seit Langem bewusst.

Bild: Alle aktuellen Klang-Manufaktur Kabel im Überblick.

Professionelle Ambitionen hegte Manuel Löffler seinerzeit noch nicht. Genausowenig wie er ein Geheimnis aus seinem Wissen machte. So findet man auf seiner privaten Klang-Projekt Seite immer noch Bilder und Informationen zu den bereits von mir in 2006 vorgestellten Flachband-LS-Kabeln. Ehrlicherweise sei auch erwähnt, dass die damaligen DIY-Kabel nicht perfekt zu meiner eher hellen und sehr transparent klingender Elektronik von Gamut-Audio passte. Die ein wenig runder und wärmer klingenden - also mehr Verluste im Hochton erzeugenden - Black & White LS 1202 von Monitor - Das Hifi Kabel waren da etwas verzeihender. Aber das Alles hat nur bedingt mit den heutigen Verbindern von Klang Manufaktur zu tun. Ausser die Tatsache, dass Manuel Löffler auch heute noch bei seinem Lautsprecherkabel RIO auf Silber-Flachband-Leiter setzt.

Und mit dem Thema Leitermaterial, können wir uns auch schon dem Aufbau der Kabel von Klang-Manufaktur widmen.

Aufbau

Erinnern wir uns an mein ausuferndes Vorwort: Ein guter Hifi-Verbinder verursacht möglichst wenig Verluste.

Das Rezept für ein gutes Hifikabel ist demnach gar nicht so schwer:

  1. Man nehme besonders leitfähiges Material;

  2. einen soliden mechanischen Aufbau, der Mikrofonieeffekte und andere Einflussgrössen auf den Signaltransport vermeidet oder zumindest vermindert;

  3. einen hochwertigen Isolator (Dieelektrikum) mit geringer Kapazität (elektrotstatische Speicherung von Spannung an der Oberfläche des Isolators);

  4. niedrige Induktivität durch geeigneten Aufbau - insbesondere bei Lautsprecherkabeln aufgrund der geringen Impedanz von Lautsprechern notwendig;

  5. dauerhaft sicher kontaktierende und praxisgerechte Stecker,

  6. und möglichst geringe Materialübergänge. Das Material und dessen elektrische Eigenschaften von Stecker, Lot und Leiter sollten möglichst gleich sein, da ansonsten Übergangseffekte auftreten können.

All diesen elektrischen bzw. elektromechanischen Aspekten für ein möglichst verlustarmes Hifi-Kabel widmen sich die Klang-Manufaktur-Kabel mit einer beispiellosen Kompromisslosigkeit.

Leiter

Hier verwendet Manuel Löffler ausschliesslich hochreines (4N oder 99,99-prozentiges) Silber, dass bekanntermassen von allen Metallen die höchste elektrische Leitfähigkeit besitzt. Beim Lautsprecherkabel RIO als Folienleiter und bei den NF-Kabeln RII und RIIsym als Solid Core Signalleiter. Litzen, die in den (meines Wissens nach nicht wissenschaftlich belegten) Verruf geraten sind für signalverschlechternde Effekte durch "Elektronen-Hopping" zwischen den feinen Äderchen zu erzeugen, verwendet Klang-Manufaktur konsequenterweise nicht.

Mechanischer Aufbau

Bild: Kama Elfenbein Gewebegeflecht und Holzkörper aus geölter Wenge.

Die Silberleiter sind bei allen Klang-Manufaktur-Kabeln sehr fest und damit mikrofonie-mindernd mit dem Dielektrikum und dem handschmeichelnden und auch optisch sehr schicken weissem Gewebegeflecht (Kama Elfenbein) verbunden. Die Zugentlastung ist gut - selbstverständlich sollte trotzdem immer nur an den Steckern und nicht am Kabel gesteckt werden. Die RII-Kabel besitzen zudem noch einen Schirm aus massereduziertem Reinsilbergeflecht. Hinsichtlich der Querschnitte für Plus- und Minus bzw. Signal- und Masseleiter hüllt sich Manuel Löffler ausnahmsweise in Schweigen; bestätigt aber, dass er auch diesen Effekt der Kabel in empirisch ermittelter Detailarbeit akustisch optimiert hat.

Isolator

Als Isolator kommt bei allen Klang-Manufaktur-Kabeln Polytetrafluorethylen und Luft zum Einsatz. Einen Isolator mir einer Dielektrizitätskonstante wird man wohl kaum finden. Die theoretisch optimale Vakuum-Isolation habe ich in der Praxis noch nie gesehen. Und auch das ähnlich gute Dielektrikum aus reiner Luft ist in der Praxis schwer hinzubekommen. Daher operieren einige hochwertige Kabelhersteller mit geschäumten Kunststoffen - wie bsw. mein hoch geschätztes Black & White LS 1202 von in-akustik.de. Das verwendet geschäumtes PE. Polytetrafluorethylen (auch PTFE oder unter dem geschützten Markennamen Teflon bekannt) hat aber eine noch geringe Dielektrizitätskonstante als PE und bildet zusammen mit Luft den besten praktisch vorstellbaren Isolator für Hifi-Kabel.

Niedrige Induktivität

Beim Black & White LS 1202 von Monitor - Das Hifi Kabel wird diese beispielsweise durch eine spezielle Anordnung der Plus- und Minusleiter erreicht. Beim Klang-Manufaktur-Kabeln RIO ist die Induktivität prinzipbedingt nicht ganz so niedrig wie bei hochwertigen Wettbewerbsprodukten. Da es sich bei dem RIO um einen Folienleiter handelt, stellt die erzielte Induktivität immer einen Kompromisswert zur Kapazität dar. Die Kapazität sollte andererseits, im Hinblick auf die hieraus resultierde Belastung für den angeschlossenen Verstärker, ebenfalls nicht zu hoch ausfallen. Laut Klang-Manufaktur wurden beim RIO hinsichtlich Induktivität und Kapazität paraxisgerechte und klanglich optimierte Kompromisswerte gefunden. Ob die Rechnung aufgeht werden die Höreindrücke klären. Die NF-Verbinder RII und RIIsym verfügen als Solidcore-Leiter wieder durchgehend über niedrige Induktivitäten.

Stecker

Bild 1 und 2: Bei allen Klang-Manufaktur-Kabeln kommen nur die bestmöglichen Stecker zur Anwendung. Das LS-Kabel mit versilberten Hohl-Bananas aus Berylliumkupfer, das Cinch-Kabel nutzt Eichmann Silver-Bullet-Plugs und das XLR-Kabel sündteure Stecker von Xhadow mit versilberten Kupferkontakten.

Die versilberten Hohl-Bananas (RIO), die Eichmann Silver-Plugs (RII) und die edlen versilberten XLR-Stecker des Steckerspezialisten Xhadow (RIIsym) aus Florida dürfen jeweils als das aktuell erhältliche Non-Plus-Ultra der Steckertechnik für ihren jeweiligen Einsatzzweck gelten. Insbesondere die Verwendung der Xhadow Precision XLR-Stecker ist insofern bemerkenswert, als dass sie selbst bei deutlich teueren Kabeln nicht anzutreffen sind. Das mag daran liegen, dass sie aufgrund der aufwendigen Fertigung nicht gerade günstig zu erstehen sind. Vier Stecker für ein Stereopäarchen kosten alleine schon an die 300(!) EUR. Offenbar zu viel für die Mond-Margen verwöhnte Branche der Hifi-Kabel Anbieter. Für die scheinbar in allen Disziplinen ausgereizten Klang-Manufaktur-Kabel sind sie gerade gut genug.

Geringe Materialübergänge

Bei den Klang-Manufaktur-Kabeln sind nicht nur die Leiter aus Silber. Auch bei den Steckern finden - wie bereits erwähnt - ausschliesslich Reinsilber oder versilbertes Kupfer Verwendung. Sogar der Schirm der RII-Typen besteht aus einem massereduziertem Reinsilbergeflecht. Der Perfektionismus bei Klangmanufaktur geht sogar soweit, dass Manuel Löffler solange mit unterschiedlichen silberhaltigen Loten experimentierte bis er das Optimum für seine Kabelkreationen fand.

Bild 1 und 2: Die schicken Wengeholz-Typenschilder haben keine akustische Bedeutung.

Von zwei weiteren Besonderheiten aller Klang-Manufaktur-Kabel sei hier noch kurz berichtet: Alle Kabel warten mit einem präzise gearbeiteten und geölten Wenge-Holzkörper auf, der das Typenschild und die Seriennummer trägt. Auf die Frage, welche Bedeutung dieser Körper habe, tischt Manuel Löffler sympathischerweise keine Geschichte von obskuren Ionenfeldern oder Kabel-Elevatoren auf, wie man es beim unerklärlichen Voodoo-Zubehör heute fast schon üblich scheint; sondern weist schlicht auf die Optik und das Tragen des Typenschildes hin. Wer an Effekte duch "Einbrennen" und "Stromlaufrichtungen" glaubt, könnte so zudem auch nach Umstecken die Laufrichtung immer richtig zuordnen.

Einen weiteren Sympathiepunkt heimsen die Kabel durch Ihre Versandverpackung ein. Nicht nur der Versandkarton selbst, sondern auch alle Trenner und Versandschutzmassnahmen im Inneren desselben sind aus Wellpappe. Das sieht beim Auspacken dann zwar nicht so schick aus wie die Alukoffer oder Kunststoffinlets der Wettbewerber, ist aber sowohl ökologisch wie ökonomisch sinnvoller.

Nach der Beschreibung der Gemeinsamkeiten der Klang-Manufaktur-Kabelfamilie, widmen sich die folgenden Kapitel kurz den Spezifika der einzelnen Verbindertypen.

Klang-Manufaktur RII - NF-Kabel

Das unsymmetrische RII ist in Längen von 0,6 bis 3 Meter erhältlich. Mit 570 EUR für ein Stereopäarchen der hier getesteten 0,9 m langen Version zählt das RII sicher zu den eher teuren Kabeln am Markt. Angesichts der hochwertigen Materialien und der aufwändigen Konfektionierung von Hand, darf der Preis gegenüber dem Marktumfeld als noch preiswert durchgehen.

Bild 1: Ein frühes Vorserienmodell des RII noch ohne den charakteristischen Holzkörper aus geölter Wenge - wie er auf den restlichen Bildern zu sehen ist.

Bild 2: Der Kunststoffkorpus des Eichmann Silver-Bullet-Plugs ist passend zum Geflechtschlauch des Kabels mit einem weissen Schrumpfschlauch überzogen. Der sorgt zudem noch für eine zusätzliche Zugentlastung.

Noch ein Wort zu den Eichmann Silver-Plugs: Dem (nicht geäusserten) ultimativen Anspruch von Klang-Manufaktur-Kabeln entsprechend, wären auch die noch teureren WBT Nextgen Stecker in Silber-Ausführung in Frage gekommen. Diese - in der Presse hochgelobten - Stecker habe ich selbst bei meinem Selbstbau - Silberflachbandkabel verwendet. Der Grund für Manuel Löfflers Wahl der Eichmann Stecker liegt nicht darin, dass man dem Erfinder der massearmen (und damit möglichst wirbelstromfreien) Stecker vor deren Nachahmern (WBT) den Vorzug geben wollte; auch nicht in partieller Knauserigkeit ob des niedrigeren Preises gegenüber den WBTs; sondern im besseren Klang. Zu dieser Einschätzung kommt übrigens auch der Hifi-Kabel-Pabst Allen Wright, wie im Entwickler-Kommentar zu meinem Kabel nachzulesen ist. Ob da was dran ist, kann das RII im direkten Vergleich zum hervorragenden Silber-Folienleiter mit den WBT Nextgens bei den folgenden Höreindrücken beweisen.

Klang-Manufaktur RIIsym - NF-Kabel

Das symmetrische RIIsym ist wie sein unsymmetrischer Bruder in Längen von 0,6 bis 3 Meter erhältlich. Aufgrund des zusätzlichen Leiters und der sehr teuren Stecker liegt der Preis für das hier verwendete 0,9 m lange Stereopäarchens bei 970 EUR. Wie alle Klang-Manufaktur-Kabel werden die Silberleiter vor ihrer Isolation chemisch oberflächengereinigt.

Bild 1 bis 3: Die Anfassqualitäten des Kama-Geflechtschlauchs und der aus dem Vollen gearbeiteten Xhadow-Steckern des RIIsym bilden den Benchmark für XLR-Kabel.

Die Gehäuse der Xhadow-Stecker sind aus massivem Aluminium gedreht und auch aus Isolationsgründen grau eloxiert. Die Zugentlastung im Inneren ist aus Messing gefertigt. Stecker- und Buchseneinsätze sind ebenfalls aus Messing gefertigt, tragen aber eine verspiegelte Beschichtung und im Inneren einen Isolator aus Teflon. Die Kontakte sind aus Kupfer gedreht und versilbert. Aus Gründen der Kontaktsicherheit und zur Erzielung eines niedrigen Übergangswiderstands stecken sich die Xhadows recht streng, aber immer noch leichtgängig genug, damit man nicht um die Anschlüsse seiner Geräte fürchten muss. Die Verarbeitungsqualität ist schlicht Massstab gebend.

Klang-Manufaktur RIO - LS-Kabel

Das aussen 22 mm breite und nur 4 mm hohe RIO Lautsprecherkabel ist in Längen von 1 bis 5 Metern erhältlich. Grössere Längen erscheinen auch nicht ratsam, da der Silberfolienleiter auch bei der gewählten Breite nur auf einen Querschnitt von ca. 1,4 qmm kommt. Mit den 2x 2 m langen RIOs gab es allerdings selbst bei Originalpegeln zwischen meinen watthungrigen Visaton VOX 200 MHT High End und der sehr potenten Gamut D200 MK3 Endstufe nie Probleme. Im Allgemeinen kann man beim grössten Verlustglied der Hifi-Kette - dem Lautsprecherkabel - ohnehin nur zu möglichst kurzen Strecken raten.

Das beschriebene Päarchen RIO wird für 1.230 EUR angeboten. Ziemlich happig. Dieser Betrag muss allerdings auch in Relation zum Fertigungsaufwand gesehen werden. Wo andernorts Meterware abgeschnitten und in wenigen Minuten mit Steckern konfektioniert wird, benötigt Manuel Löffler für den gesamten Fertigungsprozess einen ganzen Tag: Silberfolie chemisch reinigen, Luft- und Teflon-Dielektrikum aufbringen, Stecker verpressen und löten und schliesslich mit Kama-Gewebeschlauch, Schrumpfschlauch und Wengeholzkörpern fertig stellen. Dieser Aufwand muss bezahlt werden.

Bild 1: Stereopäarchen des RIO.

Bild 2: Typenschild.

Die versilberten Hohlbananas wirken im Vergleich zu den edlen Steckern der RII Typen ein wenig schlicht; folgen aber ebenfalls dem Ansatz einer möglichst massefreien und damit auch wirbelstromfreien Verbindung. Für eine dauerhaft sichere Verbindung sind die Hohlbananas mit der Silberfolie verpresst (kaltgeschweisst) und mit Silberlot verlötet.

Höreindrücke

Nachdem ich nun wahrscheinlich den Allzeit-Rekord für den längsten Technikteil eines Hifi-Kabel-Berichts gebrochen habe, komme ich nun zum entscheidenden Teil: Mündet der getriebene Aufwand bei den Klang-Manufaktur-Kabeln wirklich in einer Klangverbesserung bzw. besser gesagt: in weniger Verlusten bei der Signalübertragung gegenüber anderen hochwertigen Kabeln?

Bild: Abhöranlage.

Für diesen Vergleich, habe ich erst gar nicht auf Markenstrippen von Gamutaudio, Monitor oder gar mein 10-EUR-NF-Kabel zurückgegriffen, sondern über mehrere Hörwochen ausschliesslich mit dem Bestem verglichen, womit ich in meiner Kette aufwarten kann:

Das unsymmetrische RII und das RIIsym müssen sich gegen meine bisher "ungeschlagenen" Silberflachbandkabel behaupten. Die Vergleichstypen sind in der unsymmetrischen Version mit WBT Nextgen 0110 Ag und in der Symmetrischen mit Neutrik XLR bestückt.

Das RIO kann im Vergleich zum sehr ausgewogenen und transparenten Black & White LS-1202 beweisen, ob es seinen Mehrpreis rechtfertigen kann.

Testaufbau

Alle Kabel wurden in ausgiebigen Hörsitzungen über mehrere Wochen an meiner aktuellen Kette in Single Amping Konfiguration mit einer Gamut D200 MK3 Endstufe) verglichen. Im Weiteren folgen auszugsweise prägnante Höreindrücke.

RII und Silberflachbandkabel zwischen Aqvox Phono CI und Gamut C2R

Das dynamische Stück "I´m Coming Out" des Diana Ross Debüt-Albums, mit seinen trockenen und tiefen Bassdrum-Kicks, wirkt beim Umstecken vom DIY-Silberflachbandkabel auf das RII erst einmal ein wenig lauter. Dieser Eindruck entsteht offenbar durch den noch griffigeren und substanzreicheren Tiefbass, der die Drums noch ein wenig grösser und voluminöser klingen lässt, als auch durch die insgesamt nochmals gesteigerte Grobdynamik. Beides sind eigentlich Paradedisziplinen meines Silberflachbandkabels. Dass gerade bezüglich Grobdynamik und Tiefbasskontur noch Steigerungen zum Allen Wrightschen Silberflachbandkabel möglich sind, hätte ich vor den ersten Höreindrücken nicht für möglich gehalten.

Erzeugt das RII diesen kräftigen Eindruck, da es im Grundton und dem Brillianzbereich vielleicht etwas weglässt? Zumindest mit dem alten Motown-Vinyl lsssen sich keine weiteren nennenswerte Unterschiede zwischen den Kabeln ausmachen. Dianas Stimme wirkt mit dem RII eventuell sogar noch etwas klarer und akzenturierter. Aber um hier eine eindeutige Aussage machen zu können, muss eine modernere Aufnahme her.

Mit der hervorragenden Live-Aufnahme der R&B Scheibe "Mamani Live" von Joy Denalane werden dann auch weitere - wenngleich auch subtile - Unterschiede deutlich: Noch bevor die Musik erklingt, stellt sich ein realistischeres Live-Feeling im Musikzimmer ein. Das Publikum wird - über das RII verkabelt - noch etwas klarer und damit auch räumlich korrekter abgebildet. Einzelne rufende oder klatschende Personen sind genauer zu lokalisieren. Aber wir wollen ja nicht sezieren, sondern Musik hören.

Auch das funktioniert mit der RII Verkabelung noch etwas besser als mit dem Silberflachbandkabel. Die Gitarrensaiten der Cover-Version von Prince "Sign The Times" ertönt noch luftiger, ohne dass das Instrument seine Körperhaftigkeit hierfür opfern müsste. Sprich: Das RII suggeriert keine Hochtonauflösung, indem es die Tonalität in Richtung heller verschiebt, sondern lässt wirklich mehr Signal durch. Bestätigt wird dieser Eindruck noch durch die besonders körperhafte Stimmabbildung von Joy. Auch der abermals sehr kräftige und tief hinabreichende Bass macht klar: Im Grundton und Tiefton geht mit dem RII nichts verloren. Im Gegenteil: Gerade hier kann das RII noch eine Schippe drauf legen. Auflösung, Fundamenent, Druck bei neutraler Tonalität - ich glaube ich habe das Live-Album beim "Test" dannn auch vollständig mit dem RII durchgehört.

RIIsym und XLR-Silberflachbandkabel zwischen Gamut C2R und Gamut D200 MK3

Ob das symmetrische RIIsym den Coup seines unsymmetrischen Schwestermodells wiederholen kann? Im Prinzip schon. Ich hatte allerdings die Vermutung, dass sich der theoretisch grössere Qualitätsunterschied aufgrund der Stecker in noch grösseren klanglichen Unterschieden ausdrücken würde. Dem ist aber nicht so. Auch wenn sich das RIIsym mit den perfekten Xhadows nur den gewöhnlichen Neutrik-XLR´s gegenübersieht, konnte es sich von meinem DIY-Silberflachbandkabel nicht weiter absetzen. Zumindest klingt auch hier Joy Denalanes "Mamani Live" im Tiefton wieder substanzreicher und dynamischer. Die Tiefenstaffelung der Bühne ist mit dem RIIsym etwas besser und Joys Stimme klingt geringfügig prägnanter. Im Hochton waren beide Silberleiter kaum voneinander zu unterscheiden. Wenn auch beide Kabel in dieser Disziplin eine formidable Auflösung ohne jegliche Überbetonung oder Härte bieten.

Patricias "Bye Bye Blackbird" von CD offenbart beim Zurückstecken vom RIIsym auf das DIY-Silberflachbandkabel nochmals deutlich die Unterschiede im Tiefton. Die Konturen verschwimmen nun ein wenig, der Bass kommt weicher und langsamer. Instrumente und Patricias sonore Stimmen verlieren etwas an Volumen und damit Körperhaftigkeit.

Auch beim norwegischen Sampler "30 Years Fidelity" von Kirkelig Kulturverksted wird deutlich, dass das RIIsym gegenüber meinem Silberflachbandkabel noch mehr Detailinformation durchlässt. Alle Titel ertönen etwas klarer, luftiger, feindynamischer und dadurch auch irgendwie "schneller". Der Tiefton ist straffer und knackiger. So lässt sich noch tiefer in die, nordische Atmosphäre versprühende, Musik eintauchen.

Ein Anmerkung noch zu RII und RIIsym: Aufgrund der hier geschilderten Höreindrücke sollte man nicht zum Schluss kommen, dass das RIIsym von Haus aus nicht besser als das RII ist, bzw. gar nur geringere Vorteile bietet. Denn letztlich verbietet sich der direkte Vergleich von symmetrischen mit unsymmetrischen Verbindern. Die Wahl der Verbindungsart sollte ausschliesslich nach den zu verbindenden Geräten getroffen werden. Pseudo symmetrische Geräte, die ein invertiertes Signal mit einem zusätzlichen Operationsverstärker erzeugen, profitieren in der Regel nicht von einer symmetrischen Verbindung. Hier hat eventuell tatsächlich das massearme und wibelstromreduzierte Konzept der Eichmann Bullet Plugs des RII Vorteile gegenüber massiven XLR-Steckern - seien sie auch noch so gut. Bei der Verbindung von echt symmetrischen Geräten sieht die Sache dann aber wieder anders aus: Wer einmal die klanglichen Vorteile einer echten symmetrischen Signalverarbeitung gehört hat, wird immer auch zu einem symmetrischen Kabel greifen (müssen). Aus diesem Grund werden Gamut-Vor- und Endstufe auch nur symmetrisch miteinander verbunden.

Zweite Anmerkung: Dass Klangunterschiede zwischen Gamut C2R und Gamut D200 MK3 Endstufe geringer ausfallen als zwischen Aqvox Phono 2CI und Gamut 2CR kann übrigens auch an der Paarung der Geräte liegen; und weniger an den Eigenschaften der Kabel selber. Das Zusammenspiel von Geräteausgang (Stromlieferfähigkeit, Spannung, Impedanz, Phase etc.) zur Eingangsimpedanz des folgenden Gerätes spielt meist eine grössere Rolle als das verbindende Kabel selber bzw. führt erst zu grösserer Einflussnahme durch Kabelparameter!

RIO und Black & White LS-1202 zwischen Gamut D200 MK3 und Visaton VOX 200 MHT Highend

Die erste CD, die für einen ersten Eindruck sorgen soll, ist das Debut Album "Yellow Daffodils" von Malia. Die Scheibe ist zwar keine klassische highendige Zing-Bumm-Test-Aufnahme, dafür aber musikalisch ganz klar eine der fünf Alben für die einsame Insel. Der manchmal jazzig angehauchte Mix aus Soul, Funk, R&B und Bossa-Nova in Kombination mit der einzigartig rauchig aber auch samtenen Stimme von Malia ist einfach einmal. Zudem ist von verträumt balladig bis swinging Sixties eine beite Palette an eingängig tönenden Titeln versammelt, die das Album einfach immer zu früh enden lassen.

Aus einem unambitionierten Warmhören vor den eigentlichen direkten Kabelvergleichen wird aber nix. Schuld daran ist das RIO Kabel. Das offenbarte schon mit dem ersten Titel ein so deutliches Plus an Auflösung, dass uninvolviertes Nebenbeihören unmöglich wird. Das gesamte Klangbild wirkt atmosphärisch dichter, die unterschiedlichen gemichten Tonspuren sind wie selbstverständlich herauszuhören, feinste Rauminformationen und sogar zuvor nicht wahrgenommene Nebengeräusche erklingen wie selbstverständlich und lassen die Musik noch authentischer und live-haftiger erklingen.

Wie bei den beiden RII´s zeichnet auch das RIO Klang-Manufaktur-Kabel eine ungebremste Makro- und Mikrodynamik mit tiefen und straffen Tiefton-Fundament aus. Im direkten Vergleich zum Black & White LS-1202 wirkt die Musik von "Yellow Daffodils" tonal etwas heller und Malias, ansonsten perfekt plastisch und nuancenreich abgebildete, Stimme tendiert etwas in Spitze und Scharfe. Dieser Effekt ist allerdings nicht dem RIO anzulasten, sondern ist leider eine Eigenart der ansonsten solide gemachten Aufnahme. Dementsprechend muss man wohl feststellen, dass dem LS-1202 wohl das ein oder andere Hochton-Detail auf dem Weg zum Lautsprecher verloren geht. Auch wenn das im Fall der manchmal leicht zischeligen Höhen der CD "Yellow Daffodils" gnädiger sein kann.

Hinsichtlich Mikrodynamik und Auflösungsvermögen kann selbst das von mir ebenfalls geprüfte Spitzenmodell LS-1602 mit dem RIO nicht mithalten. Das spielt zwar etwas substanzreicher und plastischer als das kleinere LS-1202, aber auch bezüglich dieser Kriterien bietet das RIO einfach mehr. Schön kann man auf der von mir immer wieder gerne verwendeten "Mamani Live" von Joy Denalane nachvollziehen. Mit dem LS-1202 wirkt die Live-Bühne im Vergleich zum RIO kompakter, vordergründiger und einfach nicht mehr so schön luftig, ansatzlos und dreidimensional-räumlich. Mit dem RIO wird das Abspielen der Tonkonserve noch mehr zum gefühlten Live-Erlebnis.

Komplette Kette mit Klang-Manufaktur verkabelt

Die Geschichte vom Hifi-Kabel, das zu einem Klanggewinn oder zusätzlichen "Klangpunkten" führt, ist - wie eingangs ausführlich erläutert - technisch gesehen Unsinn. Signalverluste, die in einer Hifi-Kette vom Quellgerät bis zum Ohr des Hörers entstehen, multiplizieren sich allerdings durch die Kette hinweg. Vereinfacht ausgedrückt: Gehen von CD-Player zur Vorstufe angenommen 10 % des Signals verloren, wird auch nur noch 90% des Ursprungssignals vom Vorverstärker bearbeitet. Diese 90 % - bzw. das was aus dem Vorverstärker noch herauskommt - werden ihrerseits nochmals um beispielsweise 10 % vom Kabel zur Endstufe reduziert. Die verbleibenden 81 % des Ursprungssignals reduzieren sich abermals um die Verluste des Lautsprecherkabels. So dass der Lautsprecher letztendlich nur noch x % des Quellsignalinhalts erhält. Im Lautsprecher treten seinerseits durch die Frequenzweiche und die Wandlung von elektrischen Schwingungen in Luftschall abermals riesige Verluste auf. Das ist aber eine andere Geschichte...

Wenn man nun Hifi-Geräte und Kabel als Verlustglieder in einer Signalbearbeitungskette versteht, wird klarn, dass sich demnach auch geringere Verluste besserer Komponenten oder Kabel in einer Kette multiplizieren. Im Ergebnis ist also der Effekt beim Tausch aller Kabel in einer Hifikette verständlicherweise grösser als der nur eines Kabels. Die Fachpresse spricht dann gerne auch von Synergieeffekten innerhalb einer Kabelfamilie. Nun gut; nach längerem, sehr zufriedenen Hören mit einer komplett Klang-Manufaktur-ausgestatteten Kette, ohne jegliche klanglichen Langzeitbeanstandungen; stöpsle ich also wieder auf meine ursprünglichen Verbinder zurück. Durch den beschriebenen Multiplikationseffekt und die Tatsache, dass man Klangrückschritte meist deutlicher wahrnimmt als Klangverbesserungen, sollte nun also ein deutlich wahrzunehmender Effekt eintreten.

Bild 1 bis 3: Alle Klang-Manufaktur Kabel im Überblick.

Und das tut er auch. Hatte ich eben noch eine nahezu lebensechte Joy Denalane, in einer weit über meine Hörraum-Dimensionen ausgedehnten Bühne, vor mir stehen; in der alle Instrumente und auch das Publikum ganz selbstverständlich und in korrekter Grösse abgebildet wurden; bricht mit meinen bisherigen "Referenz-Verbindern" diese Illusion teilweise in sich zusammen. Echte klangliche Fehler kann ich meiner Kette zwar nun auch nicht andichten, aber leider ist nun alles wieder ein bischen kleiner, weniger luftig und lebendig und die allerfeinsten Details verwaschen ein wenig. Aber genau darin hatte eben noch der Reiz bestanden: In das Publikum personengenau hineinzuhören und vermeintlich den Materialklang einer Handtrommel genau erhören zu können. Und dann dieser tiefe, druckvolle und absolut ansatzlose Bass, der nun einer kleineren, leicht aufgedickten Version weichen muss - den werde ich wirklich vermissen.

Warum? Nun, bei aller Preiswürdigkeit kommt der komplette Kabelsatz an meiner Kette in heutigem Vollausbau mit mehreren Quellgeräten, symmetrischer Verkabelung von Vorstufe, über Aktivweiche (Bericht folgt) zu zwei Gamut-Endstufen im Teilaktivbetrieb bis zu den damit erforderlichen zwei Stereopäarchen auf ein ganz schönes Sümmchen.

Aber der Fortschritt an der Phonovorstufe war wirklich bemerkenswert... und die RIO-Päarchen könnte man eventuell ja in einer 2 m kurzen und damit günstigeren Version ordern - ist ja eh besser... und das RIIsym reicht erst einmal nur für die Hoch-Mittelton-Endstufe - die Tiefton-Endstufe kann man ja später nachrüsten...

...die Portokasse müsste einfach dicker gefüllt sein...

Fazit

Nach einem derart ausführlichen und hoffentlich nicht zu ermüdenden Kabelbericht, mache ich es wenigstens beim Fazit kurz:

Alle Kabeltypen des Hifi-Newcomers Klang Manufaktur lassen sowohl hinsichtlich der Material- als auch der Verarbeitungsqualität keine Wünsche offen. Die Signal-Leitungseigenschaften und die damit erzielbare Klangqualität haben Ausnahmestatus.

Ich würde nicht nur jedem Kabelsuchenden uneingeschränkt zu diesen Verbindern raten, sondern werde mir selber welche zulegen. Ein grösseres Lob kann ich auf meiner Seite nicht aussprechen. Gratulation an Manuel Löffler.

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