Höreindrücke - Zubehör
Von Spülmitteln und geweihten Wässerchen!?
Direkt, hart, böse und ketzerisch: Schon eine Prima-Geschäftsidee; von einem grossen Chemieriesen ein Fass geeigneten Waschmittels erwerben, es in kleinsten Mengen in hübsche Fläschchen füllen und sich einen klingenden Namen ausdenken. Jetzt braucht man nur noch ausreichend Werbung und Testberichte in der Fachpresse zu schalten und der Rubel rollt. Um die erzielte Marge wird einen wohl jede andere Branche nur beneiden können. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass in diesem Bereich echte Grundlagenforschung zusammen mit einem Chemiekonzern betrieben wird und wissenschaftlich belegbare Ergebnisse vorweisbar sind!?
Trotzdem gibts hier demnächst ein paar kurze Berichte zur Reinigung von CDs und LPs (s.a. Plattenwaschen). In der Zwischenzeit einfach mal mit im Drogeriemarkt erhältlichen nicht alkoholischen Mitteln und verschiedenen Microfasertüchern experimentieren. Kostet nicht viel und macht auch sauber. Falls es dann tatsächlich nur sauber wird aber nicht natürlicher oder echter klingen sollte, kann das Reinigungsmittel zu mir geschickt werden. Für nur 99 Euro werde ich das Mittelchen vom audiophil geprüften Dorfpriester klanglich weihen lassen und zusätzlich mit einem eigens entwickelten Virtilizer (Geschäftsgeheimnis) energetisch aktivieren. Die zu erwartende Klangsteigerung beträgt zwischen 50 und 70 Prozent. Tausende zufriedene Kunden können nicht irren! Verschenkt dieses Potenzial Eurer Anlage nicht!
Ennemoser C37 Lack
Trotz meiner prinzipiellen Ablehnung dem Ennemoser C37 Lack gegenüber, konnte ich mich mehreren Kontakten mit diesem Wundermittelchen nicht erwehren: In meinem Sony SACD SCD-XB940 QS wurde C37 auf diverse Bauteile und Hölzchen von Clockwork gepinselt und auch Heiko Wingender verwendet in seinem - von mir sehr geschätzten - Tonarmkabel - Finewire C37 den besagten Lack zur sog. Resonanzoptimierung. Einen echten vorher-nachher- bzw. unlackiert-lackiert-Vergleich konnte ich über diese Komponenten natürlich nicht anstellen. Bei einem Literpreis zwischen 1.600 und mehr als 3.000 (!) EUR für diesen Instrumentenlack habe ich ehrlich gesagt auch nur ein sehr geringes Interesse an dem Auskuntschaften etwaiger klangdienlicher Wirkungen.
Letztlich ist es Heiko Wingender zu "verdanken", dass er mit einer vergleichsweise kostengünstigen Dreingabe eines kleinen gebrauchsfertigen Fläschchens C37 zu einer Kabellieferung, mich geradezu zum Experimentieren mit diesem Lack verführt hat. Nun gut, die damit verbundenen Konsequenzen hat er jetzt in Form meiner Berichterstattung zu tragen.
Zu aller erst mussten die Kunststoffmenbranen meiner kleinen Dali Trio Leutsprecher ran, die regelmässig mit unaudiophiler Kost aus einem Laptop über meine Zweitanlage gefüttert werden.
Bild 1 bis 6: Dilettantisches Gepinsel auf den kleinen Dalis
Höreindrücke
Ja, man hört einen Unterschied...
...auch wenn man die Lautsprecherpostion links-rechts vertauscht. Oft hat nämlich die Position im Raum stärkere akustische Auswirkungen als so manche sogenannte Tuningmassnahme. Aussagefähige Höreindrücke über die Wirkung der Lackbehandlung wurden durch Monohören, eine zusammengerückte Positionierung und den mehrmaligen Tausch von linker und rechter Box sichergestellt.
Bild 1: Eines der Vergleich-Setups
Bild 2: Bescheidene Zweitanlage als Zuspieler
Ob nun in der magischen Wirkung von C37, die nicht unangenehmen Auswirkungen auf den Klang der Lautsprecher begründet liegen, oder aber andere Instrumentenlacke auch entsprechende Auswirkungen hätten bzw. überhaupt eine Membranbeschichtung (bzw. -Beschwerung oder -Bedämpfung) zu ähnlichen Ergebnissen geführt hätte, werde ich in meinem Hörbericht schuldig bleiben. Detaillierte Klangbeschreibungen werden aber an dieser Stelle nachgereicht.
Weiterführende Links
Kleiner Praxisbericht zu diversen C37 Anwendungen von Lucio Cadeddu auf TNT-Audio.
Friedrich Hunold interviewt Dieter Ennemoser unter frihu.com.
Von der Preisgestaltung Unerschrockene informieren sich gerne direkt beim Entwickler Ennemoser.
Experimentierfreudige Selbermacher und Sparfüchse freuen sich über diesen Link zu einem Instrumentenlack-Hersteller: Hammerl.