Heiko Boss von Audition 6 führte zwei recht unterschiedliche Lautsprecher vor: Den teilaktiven Hochwirkungsgrad-Lautsprecher XS-97 Concept von Gold Note und den vollaktiven 4-Wege-Lautsprecher La Grande von Fonel. Elektronik gab es ebenfalls von Fonel und Gold Note, sowie den immer amtlich gemachten und nachvollziehbar gerpeisten Kanadiern Bryston.
Schon alleine die Unterschiede zwischen den beiden Lautsprechern sorgten für grundsätzlich unterschiedliche Vorführungen.
Bild 1: Mit mehr als 1,10m Höhe und 25cm Breite ist die Fonal La Grande eine stattliche Erscheinung. Neben der fast 80cm breiten XS-97 Concept wirkt sie fast zierlich. .
Bild 2 und 3: Im sehr hohen Gold Note Demidoff Diamond Verstärker haben die kleinen PLatinen viel Freiraum.
Zumindest an der raumgreifenden XS.97 Concept durfte der hauseigene Verstärker Demidoff Diamond Anniversary des italienischen Herstellers Gold Note noch Arbeit verrichten. Viel zu tun hat er dabei an dem grossen Lautsprecher nicht. Um den hohen Wirkungsgrad von angegebenen 97dB zu ereichen, ist diese nämlich im Tiefton aktiviert. Die beiden 30er Papierbässe werden also von einem eingebauten Verstärker betrieben. Bei 200l Gehäusevolumen hätte es da wohl kaum den eingebauten DSP gebraucht um eine untere Grenzfrequenz von 28Hz zu erreichen. Von extern muss also lediglich der 18er Tiefmitteltöner und die 25mm Seidenkalotte angebtrieben werden.
Glücklicherweise klang es dann auch erwartungsgemäß: Viel Membranfläche, grosses geschlossenes Gehäuse und klassische Hochwirkungsgradpappe sollten für unangestrengte und dynamische Klangbilder bei gleichzeitiger mikrodynamischer Feinzeiuchnung gut sein. Und waren es dann auch. In meinen Notizen habe ich zudem das gute Auflösungsvermögen und die schöne Bühnenabbildug und weitgehende saubere Tonalität trotz nicht optimaler Aufstellung im kleinen Zimmer vermerkt. Kurioserweise findet man die ca. 23.000 EUR Paarpreis teure XS-97 nicht (mehr) auf der Herstellerseite. Schade, war einer der besten Vorführungen in 2014.
Ganz anders geriet die Vorführung beim Wechsel auf die vollaktive Fonel, die offenbar komplett mit Peerless Chassis bestückt ist. An diesen ist grundsätzlich nichts auszusetzen, handelt es sich doch um grunsolide und mit Ihren Kunststoffkonussen giutmütige Chassis, die insbesondere im regelbaren Vollaktivbetrieb ein zumindest annehmbares Klangbild ein Leichtes zu erreichen sein sollten. Dem war im Hotelzimmer leider nicht so. Das gesamte Klangbild war sehr zerfasert und tonal lag auch einiges im Argen. Das machte niemanden von den Anwesenden Spass, so dass wir wieder schnell auf den dicken Spassmacher XS-97 zurückgewechselt haben. Da tröstete auch nicht der mit ca. 17.000 EUR günstigere Paarpreis.
Fazit: 1:1 - Top und Flop.