Acapella feierte auf der hifideluxe mit dem neuen Lautsprecher "Cecilia" eine Deutschlandpremiere, womit seitens des Herstellers auch dezent auf den Erfog jenseits der Heimat hingewiesen wäre. Über den Lautsprecher selber ist auf der Herstellerseite zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung noch nichts zu finden. Konzeptionell ähnelt er aber augenscheinlich dem Modell Cellini. Wie dieses nutzt es ein hypersphärisches Mitteltonhorn und den bekannten Ionenhochtöner TW 1. Ein hochbelastbarer Tieftontreiber sitzt wohl im inneren der stattlichen Säule.
Bild 1 bis 3: Das gesamte Ensemble mit einem der bequemsten Vorführstühlen.
Der alufarbene Verstärker LaMusika hat meines Wissens nichts mit dem nahezu gleichnamigen Verstärker La Musica von Symphonic Line zu tun, sondern ist eine mir unbekannte Kreation, die Acapella allerdings schon seit einigen Jahren für seine Vorführungen nutzt.
Auch der eingesetzte Plattenspieler bleibt für mich eine Unbekannte in der Anlage, wenngleich er durch seine Konstuktion und Detaillösungen zwar keinen Schönheitspreis gewinnt, aber von dem Ringen um eine hochwertige analoge Wiedergabe zeugt.
Zumindest der Einstein CD Player The Source II, mit seinen aus der edlen Schale herausragenden Röhren ist ein alter Bekannter. Und von eben dieser Quelle habe ich dann auch ein paar Minuten Musik hören dürfen...
Bild 1: Die kleinen Multiplexbögen werden wir an anderer Stelle auf der Messe nochmals treffen. Ob es den Gehäusedeckel des LaMusika besser vor Mikrophonie-auslösenden Vibrationen schützt als ein Stück Bitumen, eine Topfplanze oder das gerade abgelegte Taschenbuch müsste mal ein Händler-Workshop klären.
Bild 2: Aufwendige mehrteilige Zargen, grosser Teller, Holztonarm und groteske Plattengewicht-Säule - das hässliche Entlein ist von der Performance evtl. ein schöner Schwan.
Bevor ich mit meiner - ja meist kritischeren als von der Presse gewohnten - Klangeindrücken beginne, möchte ich kurz vorausschicken, dass ich kein besonderer Röhren- (ordentlich Klirr) und Hörner- (sehr winkelabhängige Tonalität) Fan bin.
Acapella gehört allerdings zu den Herstellern von Hornlautsprechern, denen ich durchaus länger als einigen Takten lauschen kann, bevor ich, vor Verfärbungs- und Verzerrungsqualen gepeinigt, die Vorführung verlassen muss, wovon ich bei anderen Messevorführungen immer wieder berichten muss.
Und dieser positive Eindruck bestätigte sich auch bei dieser Vorführung: In Summe spielte die Celilia an Einstein und LaMusika tonal recht ausgewogen und wunderbar breitbandig. Das kleine Jazz Ensemble stand schön plastisch im Raum und spielte ordentlich dynamisch auf.
Zwei Dinge fielen dann aber doch eher unangenehm auf: Zum einen war der Tiefton zwar sehr ausgeprägt, aber für den kleinen Raum und die wandnahe Aufstellung dann wohl doch zu viel des Guten. Der Bass kam eher ein wenig rumpelig und unkonturiert und dickte so auch den Grundton auf, der so Stimmen und Instrumenten eine etwas zu bauchiges Volumen verlieh. Ob dies indes wirklich eine Schwäche des Lautsprechers oder der Elektronik ist, oder sich die stattliche Cecilia einfach nicht in einem kleinen Hotelzimmer standesgemäss unterbringen lässt, müsste man über Höreindrücke bei optimierten Aufstellung in einem ausreichend grossen Raum klären.
Weniger gut mit Raumakustik allein lässt sich die zweite Eigenheit, eines eher Präsenz- und Brillianz-betonten Klangbildes, erklären. Stimmen und Instrumente erhalten hierdurch etwas sehr Anspringendes aber auch unnatürlich Vordergründiges und auf Dauer Anstrengendes. Wie eingangs bereits über Hörner beschrieben ist solch ein Eindruck aber auch stark winkelabhängig, so dass bei entsprechender, weniger direkten Ausrichtung auf den Hörplatz und weiter entfernten reflektierenden Seitenwänden, sich auch dieses Verhalten lindern lässt.
Andererseits habe ich über den Austausch mit Hörner-Fans gelernt, dass sich diese oft über genau diese Art der Abstrahlung und der Färbung des Klangbildes freuen.
Womit auch die neue Cecilia ganz sicher kein Lautsprecher für mich, aber sehr wohl einer für Hörnerfans sein kann.