Bei unserer diesjährigen Vorführung von Kierschke Manufaktur und meiner gewerblichen Unternehmung Landmesser Audio konnten wir zwei weitere Mitaussteller begrüssen: bFly war nicht nur - wie üblich - durch sein sachgerechtes Sortiment an unterschiedlichen Absorbern vertreten, sondern Angelika und Reinhold Schäffer berieten persönlich zahlreiche Interessenten zu Ihren Produkten. Bei der neuen Elektronik von Synästec Audio betrug es sich genau umgekehrt: Stefan Stotz führte zwar nicht persönlich vor, liess dafür aber die gewichtigen (im wahrsten Wortsinne) Geräte für sich sprechen.
Bild 1: Gesamtes Ensemble mit der neuen Kierschke L2 und dem essentiellen Netzfilter und Stromverteiler Mudra Akustik NF 4 FR (links unten neben dem Rack).
Bild 2: Analoges wurde gleichberechtigt zu Streaming-Musik aus einem lokalen Netzwerk vorgeführt.
Bild 3: Geräte im Rack v.l.o.n.r.u.: Ultrabook über USB in Synästec Audio Origo CD-Spieler und Wandler, Landmesser Audio LP1 mit Tonarm Le Fil, Vorverstärker Synästec Audio Bivium mit externem Netzteil, BMC Audio Phono MCCI, Synästec Audio Volatus 200 Monoendstufen.
Folgend die gesamte Vorführkette im Überblick - von den Quellen bis zum Lautsprecher:
Samsung Ultrabook mit jRiver über Audioquest Diamond Silber USB-Kabel an...
Synästec Audio Origo CD-Spieler und DA-Wandler mit 2mal 4 PCM1704K Wandlern, modifiziertem Esoteric Laufwerk und Ultraclock über Klang Manufaktur Reinsilber-Solicore Kabel RIIsym an...
oder Analog:
Landmesser Audio LP1 schwimmend gelagertes Komposit-Masselaufwerk mit Gewebefaden-gelagertem Tonarm Le Fil an...
B.M.C. Audio Phono MCCI - vollsymmetrische Phonovorstufe für MC-Systeme im Current-Injection-Betrieb an...
Synästec Audio Bivium Vorverstärker über Audiaz Reinsilber Solidcore XLR Kabel an...
Synästec Audio Volatus 200 Monoendstufen über Audiaz Reinsilber Solidcore Lautsprecherkabel an...
Manufaktur Kierschke L2 Lautsprecher mit DCT-Beryllium-Hochtöner, Passivmembran und externer entkoppelter Frequenzweiche.
Netzversorgung:
Der Mudra Akustik NF 4 FR Netzfilter und Trenntrafo(s) ist in meinen Ketten mittlerweile die unverzichtbare Basis bzgl. Spannungsversorgung geworden. Durch die Filterung von HF-Störungen, wie sie durch Energiesparlampen, Schaltnetzteilen und Computer-Peripherie heutzutage in ausreichendem Masse vorhanden, sowie die Filterung von Gleichstromanteilen im Netz und nicht zuletzt die Trennung der Netzteile einzelner Komponenten zueinander wird ein störungsfreier Betrieb hochauflösender Hifi-Geräte erst möglich. Die Themen hochwertige Netzleiste, Netzleitungen und Aspekte der Betriebssicherheit wie Überspannungsschutz und Einschaltstrom-Begrenzung erlädigt das Gerät auch gleich mit.
Aufstellung:
Neben den bewährten Entkoppelungselementen von bFly-audio zeichnet natürlich auch das stabile Massivholz Rack 3 von Kierschke Manufaktur für einen resonanzarmen Stand der Komponenten verantwortlich. Für unser Laufwerk LP1 ist nun sogar die spezifische Basis L´Ardoise (Bild 2 unten) verfügbar. Die auch optisch zum LP1 stimmige Basis entstand in Zusammenarbeit mit bFly. Neben den bewährten Absorbern Master-1.5 kommt ein massiver Multilayer-Aufbau aus einer geschliffenen schwarzen Schieferplatte, Kork-Kautschuk-Elementen und einem Acryl-Topping zum Einsatz. Die gezeigte Variante ist eine Sonderedition, die anstatt Acryl den nochmals effektiver entkoppelnden Kunststoff POM nutzt. Um ein Maximum an Stellflächen-Beruhigung zu erzielen, erhält das Laufwerk und das Motorsteuergerät jeweils seine eigene Basis.
Bild 1: Nach Vorführungen mit spielfertigen Prototypen auf letztjähriger hifideluxe, den Norddeutschen Hifitagen und dem Analogforum, nun endlich das erste Vorserienmodell- hier in der Sonderfarbe Frosted Steel Grey. Im Bild sind zudem der Antriebsstring und der gewobene Lagerfaden des Tonarms zu erkennen.
Bild 2: Schon mit dem zweitkleinsten MC-System Dynavectors - dem DV-20X2H - lässt sich das Analogfrontend zu einem erwachsenen Klangbild überreden.
Bild 3: Braucht ein stabiles Rack - der 38kg schwere Origo CD-Spieler.
Über nahezu alle Komponenten sind auf meiner Hersteller- und Händlerseite Landmesser Audio weiterführende Informationen verfügbar. Über die Elektronik von Synästec Audio, die ich nicht im Programm führe indes nicht, weshalb ich mir erlaube über diese Entdeckung doch ein paar Eindrücke zu verlieren:
Am Beispiel des CD-Spielers Origo wird schnell klar, dass Synästec in unserer Vorführung ein wenig aus dem Rahmen fiel. Und das nicht nur aufgrund des Lebendgewichtes von 38kg, sondern auch aufgrund des aufgerufen Preises von ca. 34.000 EUR (!). Ich möchte gar nicht das Lied des Highend-Dilemmas an dieser Stelle anstossen, da es sich natürlich trefflich über die Preis-Würdigkeit eines in Deutschland entwickelten und hergestellten Gerätes gegenüber den zu erwartenden handverlesenen Stückzahlen argumentieren liesse.
Spannend wird das aus eher dickem Aluminium-"Blech" gefertigte Gerät und die Philosophie der Marke Synästec Audio dann, wenn man sich ihr konzeptionell und im Bezug auf den technischen Aufwand her nähert. Und dann stellt man fest, dass es sich hier Highend im eigentlichen Wortsinne handelt, während der Begriff ja oftmals inflationär für Vieles verwendet wird, dass vom Anspruch her über marktüblichen Bluetooth-Lautsprecher steht.
Also wagen wir einen kurzen virtuellen Blick (auf der Herstellerseite gibt es auch Bilder vom Innenleben und Messschriebe zu sehen) auf und in das Gerät: Die massiven oberflächen gehärteten und schwarz eloxierten Aluminiumplatten, die massgeblich zum Gewicht des Gerätes beitragen (die Gehäuser der anderen Synästec Geräte sind aus dem Vollen gefräst) sind das Offensichtlichste, was auf den hohen Anspruch hinweist. Und diese sind natürlich nicht nur schöner(?) Schein, sondern dienen auch der Resonanzberuhigung und Mikrofonie-Armut des Gerätes. Wieso an diesem Ende noch sparen?
Wenn man denn heutzutage noch Silberscheiben abspielen will, oder mangels korrekt installierter Streaminglösung muss, dann ist die Verwendung eines Teac/Esoteric Laufwerkes sicher die bessere Wahl als ein Computer-Multi-Reader. Die Mechanik ist nicht nur auf das Auslesen von Audio-CDs optimiert, sondern mechanisch deutlich solider und langlebiger als die Slot-In-Laufwerke, die teilweise sogar CD-Spieler des fünfstelligen Preissegmentes "zieren". Und selbst diese Esoteric-Einheit wurde von Synästec noch überarbeitet und hinsichtlich ihres Resonanzverhaltens optimiert.
Für einen guten Wandler benötigt man eine gute Clock (Jittervermeidung) und einen guten Wandlerchip. Der extrem präzise Quarz wird von Synästec in einem eigenen temperaturgeregeltem Gehäuse untergebracht, um jegliche Fluktuationen des Referenztaktes zu vermeiden. Auch beim Wandler ging man einen speziellen Weg. Anstatt einen modernen aktuell angesagten Chip zu verwenden, mit dessen Hilfe man dann auch schon alle Digitalfilter, Ausgangstreiber und das angesagte DSD oder noch nutzlosere Doppel-DSD erschlagen hat, macht man sich die Mühe und baut Schaltungen um einen schon recht betagten Mono-Chip. Insider ahnen schon: Der hat es dafür in sich. Es handelt sich um den legendären Burr Brown (heute: Texas Instruments) PCM1704 - bei Synästec in der eng tolerierten K-Spezifikation. Nachdem dieser Halbleiter seit einiger Zeit nicht mehr hergestellt wird, darf man für NOS-Ware bei Distributoren gerne schon einmal 70 EUR - Tendenz steigend - für dieses Käferchen ausgeben. Und für eine symmetrische Verschaltung dieser Mono-Wandler benötigt man 4 Stück - pro Kanal. Womit wir schon einmal ein paar der gut 30.000 Euronen erklärt hätten.
Ob es nun am PCM1704 gelegen hat, oder doch an der konsequenten Umsetzung aller klangrelevanten Parameter im Gerät, der Origo ist eine sehr gut klingende Digitalquelle. Insbesondere schon bei vermeintlich profanen 16Bit Material bietet er bereits eine aussergewöhnlich flüssige, atmosphärische, verzerrungsfrei entspannte und detailreiche Wiedergabe, die eher an HiRes-Files oder gar eine sehr hochwertige analoge Quelle erinnerte. Und so hat er es meinem Plattenspieler LP1 mit Le Fil nicht leicht gemacht, beim Umschalten auf Analogwiedergabe zu demonstrieren, dass bei der Wahl der richigen Platten Vinyl das noch schönere Medium zum Musikhören ist.