Dieter Mallachs Marke MalValve aus Essen ist Mitausrichter der Messe und so liess er sich bei der Ausstellung seiner breiten und sehr röhren-reichen Produktfolios auch nicht lumpen und stellte eine grosse Auswahl des umfangreichen Portfolios aus.
Bild 1: Im Vordergrund der aussergwöhnliche Lautsprecher MalStat Four, im Hintergrund Röhrengeräte vor Erkerfenster.
Bild 2: Rossner & Sohn Artefakt Laufwerk vor Röhrengeräten.
Bild 3: Dieter Mallach weiss was Röhrenfans lieben...
Bild 4: Und auch Fans verchromter Drehknöpfe kommen auf ihre Kosten.
Falls die schiere Flut an optisch gut sichtbar aus den Geräten ragenden Röhren den geneigten Fan nicht ohnehin in ihren Bann geschlagen hatte, ist sicher der ungewöhnliche Lautsprecher MalStat Four der erste Eyecatcher der Vorführung gewesen. Und das obwohl sie, wie der Name schon andeutet, das viertkleinste Modell der Marke ist. Wobei "klein" im Bezug auf die Abmessungen von ca. 1,3m Höhe, 45cm Breite, 50cm Tiefe und einem Gewicht von über 100 kg inkl. ausgelagerter Frequenzweiche natürlich relativ zu sehen ist.
Unabhängig von der sicher nicht Massengeschmack-tauglichen Optik hat es der Lautsprecher technisch allerdings in sich: Der grossflächige Mittel-Hochton-Koax besteht aus einem ovalen Magnetostaten und einem Hochton-Elektrostaten in dessen Zentrum. Damit der zu erwartende luftige und Gehäuse-lose Mittel-Hochton dem Tiefton nicht dynamisch davon läuft, ist auch der Tieftöner als Magnetostat ausgeführt. Dieser ist zwar als kreisrundes Chassis, wie ein klassischer Hubkolbenstrahler in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht, arbeitet aber wie seine dipolen Kollegen als kohlefaserverstärkte Flachmembran mit aufgeklebter Membranschwingspule vor starken Neodymmagnetstäben. Mir ist ausser MalValve kein anderer Hersteller bekannt, der mit einem derartigen Tieftöner aufwarten kann.
In Zahlen: 96 dB Wikungsgrad, bis über 500W belastbar, Frequenzgang 20 Hz bis 30 kHz, Trennfrequenzen bei 250 Hz und 5 kHz. Die Impedanz, sowie der Frequenzgang oder auch eine Art Raumanpassung sind über die einstellbare externe Frequenzweiche anpassbar.
Über die Röhrenelektronik, CD-Spieler, Kopfhörerverstärker etc. lasse ich mich an dieser Stelle nicht mehr im Detail aus und verweise auf die informative Webseite von MalValve. Nur soviel: Die Geräte sind so aufwendig und wertig mit guten bis sehr guten Bauteilequalitäten aufgebauten, wie das teils imposante Äussere vermuten lässt.
Klanglich hat es leider bei der Vorführung in diesem Jahr nicht so harmonisch funktioniert wie MalValve bereits vielfach auf anderen Messen bewiesen hat. Die erwartete besondere Luftigkeit bei hohem Auflösungsvermögen war zwar wieder gegeben, das Klangbild tonal aber ein wenig dünn im Grundton, zudem zu wenig Mitten und dadurch zu hell wirkend, schien nicht optimal an den akustisch schwierigen Raum angepasst. Zu einem grossen Teil lässt sich dieses tonale Manko sicher dem Raum zuschreiben - so kämpfte schliesslich auch Einstein Audio mit dem gleichen Manko im vergleichbaren Erkerzimmer - s.a. hifideluxe 2015 - Einstein Audio.
Fazit: Ambitionierte und ausentwickelte Röhrenelektronik, aussergewöhnliche Lautsprecher und luftiger Klang bei schwieriger Raumakustik.