- Fotogalerie (4) in alphabetischer Reihenfolge -
Ampli und Amphion
Bei meinem Besuch am gemeinsamen Ampli und Amphion Stand lief gerade eine Video-Vorführung über die Vinyl-Plattenherstellung über die Vitus-Audio- und Ampli-Anlage. Wie man dem Bild entnehmen kann war das allgemeine Interesse hieran gross. Mich persönlich hätten eher die klanglichen Qualitäten der modischen neuen Amphion Lautsprecher mit ihrem tief-angekoppelten Horn-Hochtöner interessiert. Eine parallele Vorführung war aufgrund der gemeinsam genutzten Räumlichkeiten aber leider nicht möglich.
Das Thema Lautsprecher-Kabel-Entkopplung ist offenbar immer noch nicht tot zu kriegen (Bild 5) - s.a. Basen und Füsse und bereits auf der High End 2006 erstmals gesichtet: Sonus Faber. Ich werte obigen lustigen Aussteller mal als augenzwinkernden Beitrag und erspare mir eine weitere Kommentierung.
Canton und Audionet
Gleich vorneweg: Ich mag den Hersteller Canton. Ein traditionsreiches - nach wie vor in Deutschland ansässiges und produzierendes - Unternehmen, dass nicht nur in Deutschland fertigt und montiert, sondern auch viel Aufwand in die Entwicklung hauseigener Chassis steckt. Die Konstruktionen und die qualtative Ausführung der Lautsprecher sind über alle Zweifel erhaben und die Preisgestaltung im Vergleich zum andernorts auf der Messe vorfindbaren "Highends" auf dem Teppich geblieben. Eine ähnliche Bescheibung passt auch auf die Elektronik aus dem "Pott" von Audionet, weshalb diese sich als idealer Spielpartner anbieten.
Leider traf die klangliche Abstimmug aller bisher von mir gehörten Canton Lautsprecher nicht meinen Geschmack. Da machten auch die auf der Messe vorgeführten Topmodelle Reference 1.2 und 2.2 keine Ausnahme. Für spassorientierte Rock-und-Pop-meistens-Lauthörer könnten die top verarbeiteten Lautsprecher aber trotzdem interessant sein.
Panasonic - 3D Plasma
Seit Jahren heisst es auf der High End neben "bester Ton" auch "bestes Bild". Bisher hat mich dieser Aspekt des Home-Entertainments nicht sonderlich interessiert, da mich ein hochwertig wiedergegebenes Bild emotional nicht anrühren kann, wie dies eine hochwertige Musikwiedergabe vermag. Nachdem Kino 3D mit dem durchaus beeindruckenden Fim Avatar nun endgültig den Durchbruch geschafft hat, habe ich die halbe Stunde in den Panasonic 3D-Teaser investiert.
Video-Freunde bekommen beim Gedanken an einen 3D-fähigen Full-HD 103-Zoll-Plasma wahrscheinlich feuchte Augen. Und die Bildqualität und der 3D-Effekt über die Shutter-Brillen war in dem vollkommen abgedunkelten Raum auch ansprechend. Der positive erste Eindruck über die nahezu komplett am Computer erzeugten Pixar- und Disney-Previews wird aber von einigen Nickligkeiten überschattet: Das Basis-Plasma kosten 60.000(!) EUR. Die 3D-Funktion ist ein unverkäuflicher Prototyp. Die Shutterbrillen rauben einiges an Helligkeit. Der 3D-Effekt kann auf Dauer recht anstrengend sein und ist neben Effekt- und Animationsfilmchen sicher nicht immer dramaturgisch wertvoll. Ich war immer noch nicht "angerührt" und freute mich schon nach 10 Minuten auf das Ende des Teasers und die nächste Musikvorführung.
Tschüss, bestes Bild!
Pioneer
Die hervorragende Lautsprecher der EX-Serie (Bild 4 und 5) kennen wir schon seit der High End 2006. Welches Potenzial das von TAD entwickelte Koaxial-Chassis hat, konnte ich zudem bereits am Donnerstag im TAD-Vorführraum erfahren. Das eigentlich Berichtenswerte aus diesjähriger Highend ist allerdings die Tatsache, dass Pioneer diese Technologie nun in die "Bezahlbar-Klasse" überführt hat.
Die neue Serie hört auf die Bezeichnung S71. Gespielt wurde das 3-Wege-Standlautsprecher-Modell, dass bereits zur freundlichen UVP von 2.000 EUR pro Paar angeboten wird. Zudem sind ein 2-Wege Kompaktmodell für 1.000 EUR pro Paar und ein passender Center im Angebot. Allen gemein ist der aus den highendigen TAD und EX-Modellen bekannte Koax, der in den S71-Modellen allerdings in einer abgespeckten Version zum Einsatz kommt. Berylliumkalotten und Magnesiumkonusse wie in den Topmodellen gibt es zu den aufgerufenen Kursen natürlich nicht, aber die Titankalotte macht im Zentrum der 13er Aramidfaser-Membran (Bild 3) auch eine sehr gute Figur.
Prinzipbedingt hätte Pioneer also einen echten Favoritenschreck und Preishammer vorstellen können. "Hätte", denn: Auflösungsvermögen, Bühnendarstellung und sogar Tieftonfähigkeit als auch Pegelfestigkeit der zierlichen Säule sind zwar phänomenal; aber bei der tonalen Abstimmung hat Pioneer dann doch etwas zu grosszügig den "Loudness-Regler" aufgedreht. Leider hat man der S71 eine klassische Elektromarkt-Tsching-Bumm-Abstimmung mit extrem viel Oberbass und Hochton aufgezwungen. Sehr schade, denn das Konzept hätte bei highfideler Abstimmung sicher Potenzial.
Restek und ATC - "Best Sound of Show (3)"
Tja, so viele "Auszeichnungen" habe ich bei noch keiner Highend vergeben können. Die grossen Aktivlautsprecher mit dem sperrigen Namen EL 150 A FF spielten an der Restek-Elektronik hoch dynamisch, breitbandig und ohne erkennbare Fehler auf. Anteil an der livehaftigen Vorstellung insbesondere alter Vinylschätzchen hatte aber sicher auch der Topvinyldreher von Project mit dem Highend Abtaster A90 von Ortofon - eine tolle Kette.
Stereoplay: Dynaudio, Focal und Magico
Glauben wir den einschlägigen Printmedien, musste im Atrium 3 Raum C112 die beste Vorführung der Messe laufen. So spielte doch die Zeitschrift Stereoplay, die ihrer Meinung nach besten Lautsprecher der Welt an der besten ihr bekannten Elektronik von Linn, Thorens und Ayre.
Wenn man die vermeindlichen Superlative, aus den im besten Falle stark irreführenden Bestenlisten der Hifi-Gazetten, mal ausser Acht lässt, so bot die Vorführung von Stereoplay doch zumindest die Möglichkeit höchst unterschiedliche Passiv-Lautsprecher an gleicher Elektronik und unter gleichen Bedingungen zu hören.
Wie zu erwarten demonstrierte der Hörvergleich in erster Linie eindrucksvoll, wie unsinnig ein quantitative Einstufung von Hifi-Komponenten in ein Punkteraster ist - so unterschiedlich klangen die drei angeblichen Referenz-Lautsprecher von Dynaudio, Focal und Magico, obwohl sie in der Stereoplayeinstufung alle nahezu gleichauf das Topend bilden.
Welche war nun die Beste?
Die Magico spielte tonal am neutralsten, aber nicht sehr tiefbass-fähig und pegelfest. Das Klangbild klebte an den Lautsprechern, so dass keine glaubhafte Bühne entstand. Der gesamte Vortrag wirke wenbig lebendig, flach und matt. Die Dynaudio klang grundtonstärker, wärmer und mit einem satten tieferen Bass ausgestattet. Die Focal klang aufgrund ihres höheren Wirkungsgrades und der hohen Pegelfestigkeit, wie auch der hohen Tiefbassfähigkeit, sehr gross und mächtig im Bass. Leider wirkte das Klangbild focaltypisch ein wenig artifiziell und die Tonalität ist deutlich ins Helle abgestimmt. Der vorlaute Brillianzbereich und die hervorstechenden Präsenzen liessen Stimmen unangenehm ins Schreiende kippen.
Der Funke sprang im Vergleich zu meinen drei "Best sound of Show", aber auch im Vergleich zu um Preisklassen günstigeren, aber stimmigeren Ketten, nicht über. Einzig nahezu discotaugliche Pegelreserven und Tiefbass-Fähigkeiten kann man zumindest Dynaudio und Focal attestieren. Aber hierfür braucht es keine Passivlautsprecher zum Supersportwagen-Preis. Da ist man mit aktiver PA besser bedient.
Aber evtl. lag die nicht-Referenz-würdige Vorführung auch an der vorgeschalteten Elektronik? Das kann aber auch wieder nicht sein, die war ja ebenfalls Bestenlisten-Topend.