Die Unternehmen Klangwelt und Schwaer-Design gaben auf der diesjährigen Messe ihre Premierenvorstellung.
Bild 1: Einige Breitband- und FAST-Konzepte im Überblick (v.l.n.r.): OWB mit kleinen Vifa Breitbänder auf Spassbox, Air mit Betonschallwand, Pyramide (auf Betonbausteinen) und D-Appolito.
Bild 2: Die Betonschallwand des Dipollautsprechers Air steuerte Schwaer-Design bei.
Bild 3: Neben der offenen Betonschallwand sind auf diesem Bild auch die Steinapplikation auf den Magnetsystemen der Chassis zu erkennen.
Bild 4: Die von Klangwelt vertriebenen Audiolab Geräte fanden in dem kombinierten Stahl-, Glas-, und Beton-Rack von Schwaer-Design stabile Verhältnisse vor.
Ähnlich wie auch schon Blue Planet Acoustic und viele jüngere Projekte der Klang und Ton, setzen auch die Mittelfranken von Klangwelt vorwiegend auf Breitband- und FAST-Systeme (s.a. Beschreibung unter Blue Planet Acoustic). Aus der Zusammenarbeit mit Schwaer-Design stammte nicht nur das aussergewöhnliche Beton-Rack, sondern auch die offene Betonschallwand des Fast-Konzeptes Air, dass zudem DSP-korrigiert betrieben wird. Dass eine Betonschallwand auch richtig gut aussehen kann, zeigte allerdings ein anderer Lautsprecher auf der Messe: Die entsprechend ausgezeichnete ColibRi.
Das sehr spezielle Lautsprecherkonzept der Air, dass aufgrund des getriebenen Aufwandes auch mit 4.850 EUR nicht mehr so günstig ist wie die restlichen Bausätze von Klangwelt, konnte ich leider nicht probehören. So habe ich mir an den kleinen, preiswerten Systemen D-Appolito (129 EUR) und OWB (55 EUR) einem ersten Eindruck von der Klangwelt von Klangwelt verschafft. Entschuldigung für das dumme Wortspiel.
Bild 1: Ganz ohne Schallwand und Gehäuse sollten diese Breitbänder aufgrund des akustischen Kurzschlusses eigentlich gar nicht funktionieren. Das Ergebnis hätte ich gerne gehört.
Bild 2 und 3: Auch die rundum strahlende Pyramide hätte ich gerne kurz angehört. Nachdem der immerhin ca. 7 cm grosse Tang Band Alu-Breitbänder zu höheren Frequenzen prinzipbedingt stark gebündelt abstrahlt, dürfte bei der vertikalen Abstrahlung der Pyramide am klassischen Hörplatz wenig Hochton ankommen bzw. ausschliesslich Reflexionen hörbar sein.
D-Appolito
Die D-Appolito spielte aufgrund ihrer bescheidenen Membranfläche in dem grossen Hörraum recht schmalbrüstigen und grundtonschwach auf. Das kann man ihr nicht wirklich ankreiden, da sie sich eher für andere Hörssituationen empfiehlt. Bei einigen Blues Stücken konnte sie zumindest ihre tonale Ausgewogenheit und für einen Breitband-Hoch-Mitteltöner schöne Feinzeichnung im Brillianzbereich demonstrieren. Bei grobdynaischeren Material und höheren Pegeln - wie beispielsweise Hookers Boom Boom Boom - wurden aber auch ihre Grenzen deutlich. Der Tiefton geht zwar erstaunlich tief, hat aber wenig Substanz und lässt Kontur vermissen. Bei komplexerem Material verliert die D-Appolito dann auch schon einmal die Übersicht. In kleinen Räumen und mit der passenden Musik gefüttert können FAST-Fans aber sicher ihre Freude an dem kleinen Lautsprecher haben.
OWB
Wie schon bei der D-Appolito ist auch bei der OWB der Name Programm. OWB steht dabei für "Ohne Weiche Breitbänder". Somit konnten sich Interessierte bei diesem Lautsprecher einen Eindruck davon verschaffen wie ein ungefiltert betriebener kleiner Vifa-Breitbänder in einem ventilierten Gehäuse klingen kann.
Nachdem für meinen Hörgeschmak eine ausgewogene Tonalität mit möglichst geringen Verzerrungen das wichtigste Gut ist, wird es nun schwierig bei der Auswahl aus den Zitaten meiner Hörnotizen keinen vollständigen Verriss zu machen. Also fange ich mal mit der Habenseite an:
Eine Live-Aufnahme von Patricia Barber glänzte mit einem lebendig, luftigen KLangbild und guter Bühnendarstellung. In Summe ist das Musik aufgrund der geringen Grösse des Lautsprechers aber schon sehr dünn, dadurch auch zu hell. Dieser Eindruck wird noch durch überpräsente Glanzlichter verstärkt. Mit artgerechter Software gefüttert, wie beispielsweise einer Banjo-Version von Papa was a Rolling Stone, konnte man ihr diese Nachteile noch am ehesten verzeihen, da hier das rythmisch, luftig lebendige Klangbild gut passte. Beim Einsatz von Blasintrumenten und Stimmen traten dann wieder eher die tonalen Schwierigkeiten in den Vordergrund. In Summe also ein sehr günstiger Einsteiger-Lautsprecher für Bastler, mit dem man je nach Vorliebe auch Spass haben kann.