Der Audio Reference Vertrieb vereint nicht nur namenhafte Marken unter sich, sondern konnte dieses Jahr auch mit sehr anständigen Vorführungen glänzen, so dass ich von diesen sogar auf zwei Seiten berichten werde. Diese Seite handelt vorwiegend von den meinerseits sehr geschätzten Lautsprechern von Vienna Acoustics. Als Highlight spielte an der schön zusammengestellten Kette das aktuelle Topmodell "Mahler".
Auf der nächsten Seite (Final_02) berichte ich von der Vorführung mit den niederländischen Elektrostaten von Final, die ich hier zum ersten Mal hören konnte.
Bild 1-3: Vienna Acoustic Prototyp mit unbekannten Koax und verstellbarem Satelliten
Direkt am Eingang der Messe zu den Hallen im Erdgeschoss platzierte Vienna Acoustics einen Prototypen (s. Bilder oben), der wohl bald das Modell Mahler als neues Topmodell beerben könnte. Leider konnte man das Modell noch nicht probehören. Das Messepersonal liess verlauten die Entwicklung sei noch nicht abgeschlossen und man wolle auf der Messe erst einmal die Publikumsresonanz auf das neue Design abwarten.
Was auf Automobilmessen noch funktionieren mag - Autos werden ja kurioserweise vorwiegend auch nicht nach ihren inneren Werten sondern aufgrund ihres Exterieurdesigns gekauft - empfinde ich zumindest im Falle von Lautsprechern als nicht zielführend. Schöne Möbel sind ja nicht zu verachten; aber was müsst mir eine schicke Holzbox, die ich nicht spielen lassen kann, weil sie fürchterlich quäckt? Sollte ich dennoch ein Urteil fällen, würde ich sagen "behaltet lieber Euer klassisch schönes Gehäusedesign bei, verzichtet auf Gimmicks wie verdrehbare Satelliten zu ohnehin nahezu rundstrahlendem Sub, und schult Euer Personal, dass es antworten darauf geben kann, warum ein verdrehbarer Mittel-Hochton-Koax einen zweiten im Subwoofer verbauten Hochtöner braucht." So ein Nonsense-Layout kauft doch keiner! Ach, KEF hat so etwas am Markt bereits erfolgreich etabliert!? Ok, Ihr könnt auch auf unmündige Kunden und Testsiege setzen...
Schwamm drüber und auf in die Vorführung aktueller Produkte
Bild: Auszüge aus dem aktuellen Modellprogramm von Vienna Acoustics
Die Vorführkette besteht aus einer netten Auswahl der Produkte des Audio Reference Vertriebs.
Bild 1: Vorführkette mit Vienna Acoustics Mahler Lautsprecher
Bild 2: Avid Laufwerke auf Tabula Rasa Racks
Bild 3: Einpunkt(?)-Tonarm
Bild 4: Van den Hul Tonabnehmer Condor mit rotem Federkleid
Folgende Kette habe ich gerhört: Van den Hul Tonabnehmer an SME V Tonarm (Bild 2 links) und Avid Acutus Laufwerk; Prima Luna Röhrenverstärker treiben die nicht zu kleine Vienna Acustic Mahler an. Ein wenig Stromstärke drüfen diese Verstärker schon mitbringen, um die 2 Stück 25er Tietöner auf der Seite (Eton?), die beiden 18er Tief-Mitteltöner (Scan Speak?) und die grosse Revelator Kalotte (Scan Speak!) anzutreiben. Die üppige und zudem hochklassige Bestückung schürt Erwartungen und lässt zumindest auf eine breitbandige und pegelfeste Wiedergabe hoffen.
Und so ging es dann mit einer kleineren Jazz-Besetzung (vorführtechnisch allerdings auch immer eine sichere Bank) spritzig und sehr druckvoll los. Trotz Breitbandigkeit schön aufgelöst, setzte diese Kette vor allem an den Frequenzenden ihre Akzenze als ob sie in einem A-B-Vergleich die Konkurrenz an die Wand spielen müsste. Obenherum wurden dem Hochton ein paar Glanzlichter aufgesetzt und der Bass spielte erwartungsgemäss abgrundtief und recht wuchtig. Tonal also nicht ganz auf dem neutralen Pfand, dafür aber mit hohem Spassfaktor gesegnet; wofür auch der kräftige und warme Grundton bei den akustischen Einspielungen sorgte; konnte man sich schon für diesen Klangcharakter erwärmen.
Wer sich bewusst für eine analoge Quelle entscheidet und seine Lautsprecher mit Röhrenverstärkern betreibt, wird wohl ohnehin nicht nach 100-prozentiger Neutralität und Verzerrungsfreiheit suchen. Im Falle dieser Kette, kauft man zudem den Mitwipp-Faktor gleich mit.