Retro ist in! Hörner sind wieder salonfähig. Im Falle der neuen Tannoy Modelle (Bild 1) muss man den Begriff "kühlschrank-grosse Lautsprecher" wohl noch um "finnische-sauna-grosse" ergänzen. Zumindest an grobdynamischen Fähigkeiten liessen diese Nichts vermissen.
Bild 1: Finnische-sauna-grosse Tannoy-Lautsprecher
Bild 2: Miniatur Koax im Retro-Look
Die Vorführungen bei Taurus High End mit den vor mir heiss-geliebten Magneplanar Vollbereichs-Magnetostaten gehören ebenfalls zu den sicheren Anwärter auf eine der besten Vorführungen der Messe. Zumindest von CD - gehört wurde Katie Melua (Bild 2) - war mir das Klangbild allerdings zu hell und leicht verzerrt. Zu einem ähnlichen Resultat kam ich schon auf der High End 2005 - Magneplanar bei der ebenfalls Hegel Geräte eingesetzt wurden. Weniger hell abgestimmte Elektronik würde den Magneplanars sicher besser stehen. Alle anderen Eigenschaften (Dynamik, Luftigkeit, Homogenität und Abbildungsgrösse) waren wie immer formidabel.
Bild 1: Taurus High End Vorführanlage mit Magneplanar 20.1
Bild 2: TW-Acustic One Laufwerk mit Schroeder Tonarm, Jeff Rowland Versärker und Hegel CD-Spieler
Bei Gryphon war schon immer Klotzen statt Kleckern das Prinzip für den Aufbau ultimativer Geräte und Lautsprecher. Einige zumindest optisch beeindruckende Beispiele möchte ich hier zeigen. Für einen Hörcheck waren leider die Abhörbedingungen im Durchgangsbereich (Bild 1) zu schlecht und die Zeit zu knapp.
Bild 1: Gryphon Vorführanlage
Bild 2: Tatsächlich nur ein Kanal - Bassmodul und Mittel-Hochton-Einheit
Bild 3: Blick in einen Vorverstärker
Bild 4: So ein Lautstärke-Poti würde man sicher öfters wünchen
Bild 5: Gryphon Legato Phonostufe mit Allegro Spannungsversorgung
Bild 6: Materialschlacht für einen Phono-Kanal
Bild 7: Ja, tatsächlich nur ein Kanal
Eine Legato Phonostufe mit Allegro Netzteil (unten im Bild 5) ist sicher ähnlich ultimativ im Aufbau wie die berüchtigte Lyra Conaissuer für 25.000 EUR - wahrscheinlich liegt auch die Gryphon nicht weit weg von diesem Betrag. Dafür erhält man letztendlich vier kleine Kästchen (linke und rechter Kanal haben jeweils gryphon-typisch ihre eigenen Behausung und eine pikobello aufgeräumte Materialschlacht im Inneren. Im Vergleich zur Lyra wirken die verwendeten Bauteile allerdings weniger exotisch und sind so auch in deutlich günstigerem Hifi zu finden. Was für sich genommen kein Nachteil sein muss. Die Preispolitik sollte man allerdings bezüglich der Kaufteile-Kosten überdenken.