Bei dem schweizerischen Tonabnehmerhersteller Benz-Micro wurde nicht etwa das Topmodell LP oder Ebony an einem zentnerschweren Masselaufwerk und über eine "Monsteranlage" vorgeführt, sondern der frisch überarbeitete Topseller ACE in der L-Version (low output) an einer sehr interessanten Kette (s. Bild) bestehend aus Audiomeca-Elektronik, Pathos-Röhrenverstärkern und Lautsprechern von Sonics.
Das vorgehen darf trotzdem als ein geschickter Schachzug gelten, so spielte die Anlage so schön Musik, dass hier eventuell echte Kaufgelüste geweckt wurden. Besonders interessant empfand ich die Möglichkeit den ACE L in der neuen Version mit der Vorgänger-Version ACE L (ja, im Namen deutet nichts auf die Überarbeitung hin) an einem ansonsten identischen Schallplattenspieler zu vergleichen. Einen solch informativen Modellvergleich hat es andernorts auf der Highend nicht gegeben; und auch die meisten Händler dürften diesen nicht anbieten (können). Was den Fortschritt der neuen Version über der alten anging, muss ich der Fachpresse (ausnahmsweise) einmal klar zustimmen: Beim Wechsel einer alten Blues-LP auf das Laufwerk mit der neuen Version (im "Suchbild" das rote Pixel) konnte man deutlich eine "feinperligere" Auflösung, größere Körperhaftigkeit der Darstellung und eine farbstärkere Wiedergabe feststellen. Es würde mich nicht wundern, wenn bei ebay nun häufiger ein alter ACE zu ersteigern ist. Den alten ACE empfand ich bisher für meinen Geschmack ein wenig zu rauh, "ungehobelt" und mit seiner an sich grosszügigen Dynamik hart spielend. Da diese Schwächen nun ebenfalls größtenteils ausgeräumt sind, habe ich mich bereits mit der Anschaffung des neuen ACE L angefreundet.
Et voila: Wieder ein seltener Fall bezahlbaren und guten Highends.