Was lag näher, als sich nach der Magneplanar-Vorführung (Magnetostat) noch die neue Martin Logan Summit (Elektrostat) bei Audio Components anzuhören. Diese war an eine ggü. Magneplanar ungleich teureren Kette von Musical Fidelity angeschlossen.
Die allseits bekannten (und auf der Messe sehr häufig gespielten) Stücke von Livingston Taylor und Patricia Barber erklangen dann auch erwartungsgemäß luftig, lebendig und gut aufgelöst. Eine gestrichenes Becken konnte man allerdings eher als solches erahnen, als dass dies wie selbstverständlich "vor einem stand" - will sagen: In Sachen Mikrodynamik und Feinauflösung können andere Flächenstrahler einfach mehr. Wirklich negativ aufgefallen sind mir Verzerrungen im Brillianzbereich und eine eingeschränkte Ortungsschärfe einzelner Instrumente und Sänger. Mitschuld trug aber sicherlich auch die Aufnahme von Patricia Barber, die recht effektvoll (mit bewussten Verzerrungen) abgestimmt ist und so auf den ersten "Blick" sehr plastisch und transparent wirkt (und vielleicht deshalb gern gespielt wurde?). Im Tieftonbereich, der Martin Logan-typisch von einem konventionellen Hubkolbenstrahler abgedeckt wird, kann diese mit Vollbereichs-Flächenstrahlern wie Magneplanar oder Quad (leider auch nicht auf der High End) nicht mithalten. Das konventionelle Chassis bleibt einfach deutlich ggü. dem flinkeren Elektrostaten zurück, was den Bassbereich heraushörbar macht. Es tönt eben nicht aus einem Guss. Diese prinzipbedingte Schwäche ist bei der neuen Summit allerdings nicht mehr so auffällig wie bei früheren Modellen, da der Tieftonbereich betont schlank abgestimmt ist und sich nicht durch lautes Subwoofer-Gewummer in den Vordergrund drängt. Auf der anderen Seite wirkte die Frauenstimme beim Requiem so recht brust- und lustlos.