Ein abschliessendes Urteil zu den neuen Lautsprechern von Isophon möchte ich hier nicht abgeben. Herr Gauder setzt für diese Kreation offensichtlich - wie schon einige Hersteller vor ihm - auf die sehr guten Keramikchassis des deutschen Herstellers Thiel (s. Bild). Da die mir bekannten Modelle Galileo, Enigma und Vieta mit ihren "konventionellen" Chassis schon sehr gut aufspielen und die Wettbewerber mit den Thiel-Chassis einen sehr guten Ruf genießen (z.B. Lumen White, Audiaz und einige Modelle von Avalon) waren meine Erwartungen zugegebener Maße sehr hoch. Um dann enttäuscht zu werden. Bekanntermaßen sind Isophon-Lautsprecher nicht unbedingt die am luftigsten und lebendigsten aufspielenden ihrer Klasse (dafür machen sie aber auch fast nichts falsch und entschädigen mit einer effektfreien und angenehmen Spielweise), bei der Vorführkette wollte der Funke aber einfach nicht überspringen. Will sagen: Die Töne wurden korrekt wiedergegeben, aber ein Gefühl des Dabeiseins oder von der Lebendigkeit oder dem Rythmus gepackt zu werden stellte sich nicht ein. Ein nicht unerheblichen Anteil hieran haben wahrscheinlich die Geräte der chinesischen Marke Vincent, die unverständlicherweise für die Vorführung genutzt wurden. Diese konnte ich bereits schon vor der Messe ausgiebig probehören. Kurz gesagt, sind diese meiner Meinung nach ein gutes Beispiel dafür, dass vor allem der Koch und nicht die Zutaten das Gericht machen. Ein hoher materieller Aufwand, der (dank chinesischer Produktion) weit über das Übliche der Preisklasse hinaus geht, resultiert eben nicht zwangsläufig in einer überdurchschnittlich guten musikalischen Präsentation. Schade.
