Nach einer Pausierung bei der Highend 2005 führte nun Adam-Audio wieder vor. Im Gegensatz zu der eher unglücklichen Mehrkanal-DVD-Vorführung aus 2004 (nachzulesen in Messebericht - High End 2004) setzte auch Adam-Audio dieses Jahr wie viele andere auch auf Stereo und die Option Vinyl spielen zu können. Die Händler-Persönlichkeit Max Schlundt aus Berlin führte duch die Präsentation und wusste zumindest zu jedem Thema eine kleine Anekdote aus der Hifiwelt zu erzählen - auch unterhaltsam. Die Musikvorführung hinterliessen allerdings auch dieses Jahr einen zwiespältigen Eindruck. Nach wie vor von den Qualitäten der Berliner Lautsprecher überzeugt, trübten der sehr schmale Hörcontainer, die ungünstige Platzierung der Kompaktlautsprecher auf den hohen Standbox (Bild 1) und die eigentümliche Musikkonservenauswahl von CD und LP das Bild bzw. den Ton.
Zu den Lautsprechern brauche ich an dieser Stelle nicht viel sagen, habe ich dies doch schon in meinem Messebericht - High End 2004 getan und sind technische Details auch auf der Adam-Audio Seite nachlesbar. Die auf den Bildern zu sehende Column in schwarzen Hochglanz war als Aktivversion (kein Pixelfehler am Hochtöner, sondern eine grüne LED für Power On) zu hören. Diese Technik ist wohl den auch angebotenen Studiomonitoren entnommen, die technisch den üblicherweise passiven Hifi-Lautsprecher sehr ähneln. Für Begeisterung sorgte bei einigen Zuhörern ein preisgünstiges sehr kleines Kompaktmodell (nicht im Bild und noch deutlich kleiner als die abgebildete Compact), was zu Aussagen wie, einer der besten Lautsprecher der Messe, führte. Den neuen wuchtigen 4-Wege-Lautsprecher Tensor konnte ich aus Zeitgründen leider ebenfalls nicht hören.
Die Geräte kamen, bis auf den Transrotor Plattenspieler, allesamt von Audionet. Namentlich der CD-Spieler G2, der Vorverstärker Pre G2, die Endstufe Amp 1 V2 und als Phonovorstufe die PAM und Aufrüstnetzteile EPS (Bild 2: unten im Rack).
Der neuen Super-CD-Spieler machte erst einmal durch zickige Leseunwilligkeit auf sich aufmerksam. Angeblich lag das an einer frühen Version des Gerätes und wird behoben. Aber auch klanglich konnte er an der Compact (oben rechts im Bild 1) mit einem Klavierkonzert nicht wirklich punkten. Die Abbildung löste sich schlecht von den Lautsprechern und es mangelte an Hochton. Wie schon eingangs erwähnt, waren sicher die unglücklichen Abhörbedingungen mitschuld. So bündelt der Air-Motion-Transformer in der Vertikalen recht stark. Dies verringert zwar Boden- und Deckenreflexionen, lässt den Hochton aber sehr zurückhaltend erklingen wenn der Hochtöner einen Meter über die Köpfe der Hörerschaft zielt.
Ok, zweiter Versuch. Diesmal mit der aktiven Column in besseren Aufstellung. Nun konnten die beiden Air-Motion-Transformer (der grössere ist für den Mittenbereich bis zu 400Hz zuständig) demonstrieren zu welch luftiger, kompressionsfreier und verzerungsarmen bzw. -freien Wiedergabe sie fähig sind. Das wurde von einem sehr stabilen Tiefton untermalt und überzeugte insgesamt mit guten dynamischen Fähigkeiten. Dass es trotzdem noch musikalischer geht, zeigte der Wechsel auf den Transrotor Fat Bob S mit SME 3500 Tonarm und Goldring System. In allen Belangen besser als der CD-Spieler, gewann die Darbietung insbesondere an Räumlichkeit, Lebendigkeit und einen noch besser eingebundenen Bassbereich. Viele anwesende Analog-Anhänger sahen sich schon in ihren extremsten Stereotypen hinsichtlich analoger und digitaler Wiedergabe bestätigt. Der teilweise stark verzerrte Mittel-Hochtonbereich der gespielten alten LPs liessen in meinen Ohren dieses Urteil nicht so eindeutig ausfallen.
Drittens: Dass es je nach Aufnahme auch mit CD gut klingen kann, demonstrierte Max Schlundt im Anschluss. So erklang die Musik von einer Jonas Hellborg CD insgesamt stimmig, breitbandig und - den Umständen des Raums entsprechend - räumlich gut gestaffelt.
Diese Vorführung bewies zumindest eindrucksvoll, wie unterschiedlich in Abhängigkeit von der gespielten Musikkonserve ein kurzer Höreindruck auf der Messe ausfallen kann.