Wer ein wenig durch meine Seiten zu Höreindrücke stöbert und dort immer wieder auf die Komponeten meiner eigenen Anlage trifft, weiss dass ich bekennender Fan der kleinen dänischen Manufaktur Gamut bin. Die Kombination aus ungebremster Spielfreude und sehr hohem Auflösungsvermögen gepaart mit der Musikalität bei akustischer Musik und einem Timing, wie man es eher von runderem und wärmer spielenden Equipment gewohnt ist, ist für mich nach wie vor von anderen Geräten unerreicht und macht Musikhören über diese Kette zum Ereignis. Schon häufig habe Gamut-Geräte gegen viel teurere renommierte Marken oder unbekanntere "Geheimtipps" getauscht, allerdings kam dabei noch nie der Wunsch auf ein Gamut-Gerät durch ein anderes zu ersetzen. Vielleicht wirkt ja auch hier das Zusammenspiel der Geräte - der oft zitierte Hifi-Kettengedanke - das dies so besonders harmonisch wirkt. Mit dem Tausch eines einzelnen Gerätes, kann man zwar feststellen, dass es nun heller, dunkler, analytischer, wärmer etc. klingt, aber nie besser. Eins blieb immer unerreicht: Eine besonders luftige Lebendigkeit, die aber nie ins Analytische oder Verzerrte abdriftet...
Ok, höre schon auf - bin halt nach wie vor voll auf zufrieden.
Umso mehr hat es mich gefreut, dass mein Lieblingshersteller nun erstmals auch auf die Highend gefunden hatte und zudem noch neue Geräte dabei hatte. Und solch ein Generationenwechsel passiert glücklicherweise nicht häufig bei Gamut. So schickte der Kopf von Gamut - Ole Lund Christensen - seinen ersten Vollverstärker den DI 150 (mittleres Gerät auf Bild 2) und den komplett neuen CD-Spieler der CD3 (Bild 2 oben) nach München. Der DI 150 ist mehr oder weniger der Zusammenschluss der beiden Topgeräte - die neue Vorstufe D3 (Bild 1 links oben) und die Endstufe D200MK3 (Bild 1 links mitte und unten) - in ein einzelnes Gehäuse. Dazu kommt nun noch ein weniger nüchternes Design des Geräts, das es auch optisch zum CD3 passend gestaltet. Auf dererlei Äusserlichkeit und den Prestigewert wurde bisher weniger Wert gelegt, kommt Ole Lund doch aus dem Studio und Beschallungsgeschäft und konnte ausserhalb Deutschlands mit Klangqualität punkten. Diese Philosophie empfand ich bis dato sehr symphatisch, könnte aber selbstverständlch auch mit dem neuen schickeren Look leben. Technische Details erspare ich mir an dieser Stelle. Nicht, dass es dort nicht auch Ausserordentliches zu berichten gäbe, aber dieser Bericht erfolgt in Bälde in der Rubrik Höreindrücke.
Auf Bild 1 sind zudem noch die zwei Standlautsprechermodelle L5 und L7 zu sehen, die mit den prominenten Top-Chassis von Scan Speak bestückt, mir aber im weiteren gänzlich unbekannt sind.
Die grösste Enttäuschung war, dass es leider nicht viel zu hören gab auf dem Gamut-Stand. Weder Musik, noch Näheres zu technischen Details oder Vorführmöglichkeiten.
Auch auf mein Outing als begeisterter Kunde hin, taute der komplett passive "Stand-Wächter" nicht auf. Alle Versuche ihm Informationen aus der Nase zu ziehen scheiterten und resultierten darin, dass er es schliesslich schaffte mich mit einem weitgehend inhaltslosen Prospekt schnell wieder los zu werden. Ähnliche Erfahrungen machten an anderen Tagen und unabhängig von mir noch zwei Hifi-begeisterte Bekannte, wovon sich auch einer als Gamut-Kunde zu erkennen gab und zudem noch seine Pläne zur Erweiterung seiner Gamut-Kette äusserte. Zwecklos!
Also lieber Deutschland-Vertrieb: Wenn Ihr so mit all Euren Kunden, denen die es werden wollten und der Fachpresse umgeht, dann ist mir der niedrige Bekanntheitsgrad trotz der unbestreitbaren Qualitäten der Geräte kein Rätsel mehr.
PS: Muss dem Ole mal ne email scheiben!