Die französische Marke YBA von Yves Bernard André hat in den Jahrzehnten ihres Bestehens in Deutschland nie so recht den Durchbruch geschafft. Das soll nun mit neuem Eigentümer und CEO vom chinesischen Audiospezialisten Shanling anders werden. Auf der Messe wurde die neue Topserie Signature vorgestellt.
Bild 1: Die neu vorgestellte Signature Serie an Lautprechern mit skandinavischem Papier-Tiefmitteltöner und einem Ringradiator als Hochtöner.
Bild 2 und 3: Platinenlayout und Verarbeitungsqualität waren immer schon sehr lecker bei YBA. Die Signature Serie setzt mit den aus dem Vollen gefrästen Gehäusen und ihrer Oberflächenqualität noch einen drauf.
Die bisher in Frankreich gefertigten Geräte waren immer schon sehr sauber aufgebaut und mit guten Bauteilequalitäten bestückt. Moderate 4-stellige Preisschilder machten die französischen Geräte zudem zu Alternativen gegenüber dem deutschen Highend. Bild 2 und 3 kann man entnehmen, dass insbesondere der Aufwand der Gehäusefertigung bei der Signature Serie deutlich über dem bisherigen Standard liegt. Leider rücken die Geräte damit in elitäre fünfstellige Preisregionen vor. Trotzdem rüstet man sich bei YBA mit dem Partner Shanling und dessen Fertiguntgskapaziäten in China für höhere Absatzvolumina. Hierzu muss man allerdings noch ergänzen, dass YBA neben der Signature noch drei weitere, weniger teure Serien anbietet und die Signature Serie weiterhin in Frankreich gefertigt werden soll.
Bei den drei vorgeführten Signature Komponenten handelte es sich um klassisches Stereo-Hifi, bestehend aus einem CD-Spieler, einem Vorverstärkler und einer Endstufe. Einzige Besonderheit, die auf moderne Zeiten hinweist, ist Ausstattung des Vorverstärkers mit einer Phonovorstufe und einem DA-Wandler, der auch einen USB-Eingang aufweist. Dieses Austattungsmerkmal weisen auch die anderen Serien auf, für die es im Falle der Heritage Serie auch einen Netzwerkspieler gibt. Meiner Meinung nach eine sinnvolle und weitgehend zukunftssichere Konzeption.
Reichlich Heavy Metal und hübsche Oberflächen hin oder her, klingen muss es! Hier hatte es die Signature Serie im grossen Hörraum und mit den angeschlossenen kleinen Kompaktlautsprechern schwer auf Anhieb zu begeistern. Der Grundton hatte einfach zu wenig Substanz und Bässe wurden natürlich nicht markerschütternd stabil in den Hörraum geworfen. Auch das Auflösungsvermögen war angesichts des highendigen Anspruchs solch teuerer Komponenten zu niedrig. Der Rückschlüss auf mangelnde Qualitäten der YBA Elektronik verbietet sich allerdings, denn aus den kleinen Kompaktlautsprechern war unabhängig von der angeschlossenen Elektronik sicher nicht viel mehr herauszuholen. Meiner Erfahrung nach sind die zwar guten Vifa Ringradiatoren und die einfach zu beschaltenen Papiermembranchassis zwar schöne Einsteigerchassis für Lautsprecher-Selberbauer, aber nicht ausreichend um Topend-Elektronik zu bewerten. Mit Teerschneider-Winterreifen wird auch niemand ernsthaft einen Rundenrekord in einem Porsche GT-Modell aufstellen wollen.
Schade, dass mit der Lautsprecherauswahl. Diese waren übrigens in Anbetracht ihrer verwendeten Chassis gar nicht schlecht. Eine gute Bühnendarstellung, gepaart mit neutraler Tonalität luden durchaus zum Musikgenuss ein. Eine ernsthafte Beurteilung der YBA´s muss allerdings auf eine bessere Beurteilungsmöglichkeit verschoben werden.