Es freut mich verfolgen zu können, wie sich die innovative Marke B.M.C. Audio seit ihrer Erstvorstellung auf der High End 2009 sukzessive am Markt etabliert.
B.M.C. Audio
Bild 1: B.M.C. Anlage im Vollausbau an Vivids Toplautsprecher G2 Giya.
Bild 2: Die beiden führenden Köpfe hinter B.M.C. - Bernd Hugo (links) und Carlos Candeias (rechts).
Auf die, voller zweckdienlicher Ideen steckender, und kompromisslos umgesetzte Geräte ist in jüngerer Vergangenheit auch die einschlägige Presse aufmerksam geworden, und kann ebenfalls nur durchweg Positives berichten. So ist es auch zu verschmerzen, dass nach der Lancierung mehrer neuer Gerätschaften zur High End 2010 - auf den reichlich bebilderten Bericht möchte ich hier nochmals hinweisen - die Fülle an Neuerungen auf der High End 2011 überschaubarer ausgefallen ist. Aber auch diese kleineren Schritte auf dem Weg zum Vollsortimentierer sind eine Erwähnung wert:
Bild 1 und 2: Der CD-Player und das Laufwerk BDCD1 erhielten einen neuen feingewuchteten Acrylpuk.
Bild 3 und 4: Neu im B.M.C. Programm sind Reinsilber NF-Kabel.
Hifi-Kabeln eilt ja der Ruf voraus, einzig dafür erfunden worden zu sein die vergleichsweise mässigen Margen von Elektronik und Lautsprechern für Hersteller und Handel gehörig aufzubessern. So kommen viele Marken in Versuchung auf Industriemeterware ihren Namen drucken zu lassen, und schon ist eine schöne weitere Einnnahmequelle erschlossen. Wer entsprechendes bei den neuen MSI-Silberkabeln von B.M.C. erwartet, täte dieser Kabelserie ein wenig unrecht. Nicht nur, dass es sich bei allen Kabeln - ob Phono, Cinch oder XLR - um Reinsilberkabel handelt; was aus eigener Erfahrung mit meinen Selbstbau-Silberflachbandkabeln und den hervorragenden Klang-Manufaktur Kabeln gute Voraussetzungen für einen ordentlichen Leiter bietet; sondern auch die Machart der Silberleiter weist eine Besonderheit auf.
B.M.C. gibt an, die Reinsilberleiter in einem speziellen Strangguss-Verfahren so herzustellen, dass ein 100m langer Monokristiall entsteht. Für die konfektionierten Kabel bedeutet dies, dass es keine Kristallübergänge innerhalb des Leiters gibt. Der Theorie nach können diese "Übergänge" Verzerrungen hervorrufen. Bei Phonokabeln oder Wicklungen von Tonabnehmer achten Tophersteller schon länger auf diesen Effekt. Konsequenterweise sind auch die Kontakte der Stecker bei den B.M.C. MSI-Kabeln monokristallin ausgeführt. Diese bestehen allerdings aus vergoldetem Kupfer anstatt Silber. Sollte sich einmal die Gelegenheit ergeben die Kabel auch einem kritischen Hörvergleich zu unterziehen, werde ich prüfen, ob sich die beschriebenen Eigenschaften auch akustisch positiv auswirken.
Bild 1 bis 4: Als analoge Quelle diente in der Vorführung ein Laufwerk der Amerikaner von VPI.
Bild 5: Das neue MC-System Delos von Lyra war auf der Messe allgegenwärtig. Im gut beleuchteten B.M.C. Stand gelang diese Nahaufnahme des Ausnahmesystems.
Als analoger Zuspieler für B.M.C.`s formidable Phono MCCI diente auf der High End 2011 noch ein vergleichsweise langweiliger VPI Plattendreher mit dem allgegenwärtigen, aber formidablen Lyra Delos System. An dieser Stelle sei schon auf den noch folgenden Messebericht zur High End 2012 hingewiesen. Hier gelang B.M.C. der Coup das Revival der altehrwürdigen Marke Micro Seiki mit einem echten Statement in Sachen Plattenspieler vorzustellen.
Bild 1 und 2: Vivid Audio gehört zu den wenigen Lautsprecherherstellern, der seine Chassis noch selber entwickelt. Im Detail zu sehen die Aluminiumkalotten, die über einen Antrieb mit den selten anzutreffenden Samarium-Kobalt-Magneten verfügt.
Auf dieser High End gab es sogar die Möglichkeit die von B.M.C. in der Ausstellung verwendeten extravaganten Lautsprecher von Vivid Audio auch zu hören. Allerdings nicht auf dem offenen B.M.C. Stand in der Messehalle, sondern in einem eigenen Hörraum; dort allerdings an VTL Elektronik.
Ausblick auf den Messebericht 2012: Hier stellte B.M.C. ihren ersten eigenen Lautsprecher vor, der mir schon konzeptionell noch mehr zusagt als die Vivids.
Vivid Audio
Bild 1 und 2: Vivids Giya konnte man bei einem anderen Aussteller an Elektronik von VTL hören.
Über die schon optisch ungewöhnlichen Lautsprecher in ihren akustisch durchaus vorteilhaften Freiform-Kunststoff-Gehäusen liesse sich schon in Bezug auf ihre eigenwillige technischen Lösungen Einiges schreiben. So verwendet der Mastermind Laurence Dickie (bereits seit der Ur-Nautilus für B&W) keine marktüblichen Chassis, sondern stellt seine Treiber mit Ihren Alumembranen und den selten gewordenen Samarium-Kobalt-Magneten selber her. Heute setzt man eher auf Neodym, das trotz massiv gestiegener Rohstoffpreise günstiger ist und ein höheres Energieprodukt aufweist; aber eben nicht so temperatur- und korrosionsbeständig ist. Und die Vivids können bezogen auf ihre Grösse wirklich laut.
Nachdem ich in die Vorführung nur kurz reingehört habe, diese ein wenig seltsam empfand, möchte ich lieber auf den folgenden Bericht der High End 2012 verweisen. Hier habe ich mich in zwei Vorführungen intensiver und mit eigenem Musikmaterial mit der Vivid Giya befasst. Und diese hatte durchaus ihre Qualitäten...